Ostdeutschland familienfreundlich

05.10.2007 In Osten finden Familien deutliche bessere Bedingungen

Im Auftrag des Bundesfamilienministeriums und des Industrie- und Handelskammertages ist die Lebenssituation für Familien in allen 439 Kreisen und kreisfreien Städten Deutschlands untersucht worden, zum zweiten Mal nach 2005.
Der aktuelle Familienatlas zeigt, dass es trotz verstärkter Bemühungen von Politik, Wirtschaft und Kommunen noch ein großes Gefälle bei den Rahmenbedingungen für das Zusammenleben von Eltern mit Kindern in Deutschland gibt.
Die Forscher ermittelten die Leistungsfähigkeit der Städte und Kreise in vier Handlungsfeldern. In Bezug auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf landeten ausnahmslos ostdeutsche Städte auf den ersten zehn Plätzen, ganz vorn liegen Schwerin, Gera und Jena.
Bei der Wohnsituation schnitten besonders ländliche Regionen gut ab, an der Spitze das Ammerland, der Oberlausitzkreis und Daun in der Eifel.
Für ihr Bildungs- und Ausbildungsangebot erhielten durchweg ostdeutsche Kommunen die besten Noten, Wittenberg und Chemnitz voran.
Beim Freizeitangebot für Kinder (Jugendarbeit, Sportvereine, Musikschulen, Bibliotheken) gelang es Ulm, sich hinter dem thüringischen Eisenach auf Platz zwei zu schieben, vor Erlangen und Darmstadt.
Zu den Top-Regionen für Familien, die in mehreren Kategorien überdurchschnittlich abschnitten, ohne in anderen Bereichen abzufallen, zählen Landkreise und kleinere Städte: Nordfriesland, Schleswig-Flensburg, Potsdam, Main-Tauber-Kreis, Landau, Kitzingen, Erlangen, Bernkastel-Wittlich, Baden-Baden, Tübingen, Breisgau/Hochschwarzwald und Garmisch-Partenkirchen.
Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen lobte die Anstrengungen: "Alle Städte und Landkreise, in denen sich Familien wohl fühlen, sind auch ökonomisch für künftige Herausforderungen gewappnet."
Der Atlas biete ihnen ein verlässliches Bild ihrer Stärken und Schwächen, ihrer Potentiale und Defizite. Viele Regionen, besonders im Westen, bemühten sich noch zu wenig um Familien.
Online Info:
Detaillierte Daten und Ergebnisse zu einzelnen Regionen sind abrufbar unter www.prognos.com/familienatlas
Südwestpresse, 05.10.07

Letzte Änderung: 21.11.2007