Feinstaub in der Lunge

03.11.2007 Gase aus Duftbäumen oder Öllampen oder billigen Teppichböden erhöhen das Krebsrisiko bei Rauchern

"Ein Raucher multipliziert geradezu das Krebsrisiko, wenn er im Auto qualmt und gleichzeitig einen Duftbaum am Rückspiegel befestigt hat", sagte Michael Jaumann, der Vorsitzende des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nase-Ohrenärzte in Mannheim.
Duftbäume sind handtellergroße, flache Bäumchen, die verschiedene Gerüche verströmen. Die Gase der "freundlichen Bäumchen" könnten dazu beitragen, dass sich die zum Teil extrem gefährlichen Inhaltsstoffe von Zigarettenrauch besser mit Feinstaub-Partikeln aus der Luft verbinden und im Körper ablagern könnten, erklärte Jaumann.
Ähnliches gelte für Stoffe aus Computern und Laser-Druckern. "Raucher müssen deshalb regelmäßig lüften, sonst steigt das Krebsrisiko weiter an." Nicht ohne Grund habe sich die Sterblichkeit bei Männern mit Krebs in Mundhöhle und Rachen seit den 1960er Jahren vervierfacht. Obwohl weniger Menschen rauchen, habe man in Deutschland 2006 alleine bei dieser Krebsart 1600 Todesfälle verzeichnet.
Patienten, die an Mund-, Rachen oder Kehlkopfkrebs erkrankten, würden meistens sehr qualvoll sterben, sagte der Arzt.
Bei der Jahrestagung der Hals-Nasen-Ohrenärzte geht es in Mannheim an diesem Wochenende vor allem um den Schutz der Kinder vor Rauch. Vorgestellt werden neue Therapiekonzepte, wie Frauen bereits vor einer Schwangerschaft das rauchen aufgeben könnten.
Südwestpresse, 03.11.07

Letzte Änderung: 21.11.2007