Eltern planen Umfrage

14.11.2007 Kampf für kleinere Klassen geht weiter

Um kleinere Schulklassen zu erreichen, will eine Elterninitiative nach ihrer groß angelegten Unterschriftenaktion jetzt eine repräsentative Meinungsumfrage starten.
55 000 Protest-Unterschriften hatte Kultusminister Helmut Rau (CDU) im Oktober erhalten. Im ganzen Land gesammelt auf Initiative einer Elterninitiative, die Sonja Leicht aus Neuhausen (Enzkreis) mit ihrem Mann gegründet hat.
Mit der Reaktion des Ministers auf die Aktion ist das Paar nicht zufrieden. "Wir haben zwar nicht blauäugig geglaubt, dass sich gleich etwas ändert, doch wir hatten gehofft, dass der Minister weiter über das Thema nachdenkt", sagte Sonja Leicht.
Rau hatte argumentiert, dass sich die Klassengrößen im Vergleich zum Vorjahr verringert hätten. So hätten an den Hauptschulen mehr als 86 Prozent aller Klassen 25 und weniger Schüler. Aus finanzpolitischen Gründen könne er die Forderung der Eltern nicht erfüllen.
Um doch noch etwas zu erreichen, wird nun eine professionelle Umfrage gestartet. Eltern sollen sich zum Beispiel zu einer Verringerung des Klassenteilers äußern.
"Wir zäumen das Pferd noch mal von vorne auf", sagte Sonja Leicht. Geld für die Umfrage soll über die Elternbeiräte gesammelt werden. "Wir wollen kein Bündnis mit Verbänden oder Gewerkschaften, sondern unabhängig bleiben."
Die Elterninitiative verlangt eine Verringerung der Klassengrößen um jeweils fünf Schüler. So dürften in der Haupt-, Realschule und Gymnasium höchstens 28 Schüler pro Klasse sein. In der Grundschule sollten maximal 26 Kinder die Schulbank in einer Klasse drücken.
Südwestpresse, 14.11.07

Letzte Änderung: 21.11.2007