Experten fordern mehr Kindergeld

16.11.2007 In der Bundesrepublik leben 2,5 Millionen Kinder in Armut

Das Deutsche Kinderhilfswerk hat ein nationales Programm gegen steigende Kinderarmut gefordert. Dem in Berlin vorgestellten Kinderreport 2007 zufolge leben in der Bundesrepublik 2,5 Millionen Mädchen und Jungen in Armut. Besonders betroffen: Kinder aus Migrantenfamilien.
In dem Bericht schlagen Experten Alarm. "Alle zehn Jahre halbiert sich die Zahl der Kinder, zugleich verdoppelt sich die Kinderarmut", sagte Jürgen Borchert, Darmstädter Sozialrichter und Mitautor der Studie.
"Das ist ein Desaster ohnegleichen." Kinderarmut entstehe als Folge von hohen Abgaben, "die den Durchschnittsverdiener bei nur zwei Kindern unter das Existenzminimum drückt". Die Autoren der Studie empfehlen den Ausbau des Kindergeldes zu einer eigenständigen Grundsicherung.
Dem Report zufolge hat Armut gravierende Auswirkungen: Die betroffenen Mädchen und Jungen ernähren sich ungesünder, bewegen sich weniger und bleiben häufiger in Wohnvierteln isoliert. "Armutskarrieren" seine vorprogrammiert.
Eine andere Studie, die das ZDF vorstellte, ergab, dass Geld zwar für das Wohlbefinden der Kinder bedeutsam ist, aber Familie, Eltern und Freunde die wichtigsten Glücksförderer sind. 84 Prozent aller 6- bis 13-Jährigen stufen sich als "total glücklich" ein.
Südwestpresse, 16.11.07

Letzte Änderung: 21.11.2007