Mehr Leukämiefälle

08.12.2007 Eine Studie hat im Umfeld von Atomkraftwerken überdurchschnittlich viele Leukämiefälle bei Kleinkindern registriert

Eine Studie im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz hat nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" im Umfeld von Atomkraftwerken überdurchschnittlich viele Leukämiefälle bei Kleinkindern registriert.
Der Untersuchung zufolge steige die Zahl krebskranker Kinder, je näher ihr Wohnort an einem der 16 deutschen Reaktorstandorte liege. Diese Korrelation (Wechselbeziehung) sei statistisch signifikant (bezeichnend), medizinisch und strahlenbiologisch aber nicht zu erklären. Zufall oder Störfaktor könnten als Erklärung nicht entgültig ausgeschlossen werden.
Forscher des Instituts für Medizinische Biometrie (1.Lehre von den Maß- und Zahlenverhältnissen bei Lebewesen, 2.Biostatistik), Epidemiologie (Lehre von den Epidemien) und Informatik der Universität Mainz hätten in der Studie festgestellt, dass im Fünf-Kilometer-Umkreis der Reaktoren zwischen 1980 und 2003 insgesamt 37 Kinder neu an Leukämie (Blutkrebs) erkrankt sind.
Im statistischen Durchschnitt wären in diesem Untersuchungszeitraum lediglich 17 Fälle zu erwarten gewesen. Bei der Untersuchung eines möglichen Zusammenhangs zwischen Leukämie und Kernkraftwerken sind verschiedene Studien in der Vergangenheit zu widersprüchlichen Schlussfolgerungen gelangt.
Die Strahlenmenge in unmittelbare Nähe von Kernkraftwerken reiche aus Sicht von Ärzten allerdings bei weitem nicht aus, um vermehrte Krebserkrankungen auszulösen, berichtet die "Süddeutsche" weiter.
Südwestpresse, 08.12.07

Letzte Änderung: 08.12.2007