STOLL: Auch Angestellte protestieren!

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15.02.2008 Nachder erfolgreichen Beteiligung am Vormittag im Produktionswerk, zeigten auch die Angestellten vom Verwaltungsbau in Reutlingen ihren Unmut!

Das habe es in der über 135 jähriger Geschichte der Firma Stoll noch nicht gegeben, dass so viele Angestellte öffentlich protestiert haben, so begrüßte der Gewerkschaftssekretär Ernst Blinzinger die Angestellten bei STOLL am Nachmittag.

Fast alle waren draußen!

Wie am Vormittag in der Produktion in Betzingen, beteiligten sich auch am Nachmittag um 15.45 Uhr, fast alle Beschäftigten in der Reutlinger Verwaltung der Firma H.Stoll GmbH&Co., an der Protestkundgebung des Betreibsrats und der IG Metall.

Ihnen droht das gleiche Schicksal:
Auch im Angestelltenbereich wendete die Geschäftsleitung ihre "Kahlschlagtaktik" bei der Neueingruppierung unter dem Vorwand "Entgeltabkommen ERA" an und provozierte auch in diesem Bereich den breiten Widerstand.

Von insgesamt 714 Beschäftigten "watschte" Stoll 648 KollegInnen mit einer Wertschätzung unter dem heutigen Niveau ab. Und von den restlichen 66 sind einige dabei, die zum Teil schon jahrelang weniger Geld verdienten, als ihnen zugestanden hätte.

Selbst vor hochqualifizierten Entwicklern und Konstrukteuren wurde nicht haltgemacht!
Der Betriebsratsvorsitzende Dietmar Heinzelmann sprach davon, dass so behandelte Mitarbeiter dazu gezwungen werden "innerlich zu kündigen" und nach neuen Beschäftigungsmöglichkeiten zu suchen.

Heinzelmann weiter:
"Wer seine besten Leute so behandelt, provoziert, dass diese sich nach einer anderen Tätigkeit suchen! Fachkräfte sind zur Zeit gesucht!"
Er forderte die Geschäftsführung dazu auf, wieder an den Verhandlungstisch zu kommen.

Michael Kohfink, stv. Betriebsratsvorsitzender, sprach von einer "Eingruppierung nach Gutsherrenart!"

Blinzinger, selbst langjähriges Betriebsratsmitglied bei Stoll:
"Spätestens jetzt müssten die Firmeninhaber doch spüren, dass die verantwortlichen Personen in der Firma den Bogen überspannt haben! Eine Firma wie Stoll kann nicht gegen, sondern nur mit seinen Beschäftigten, auch in Zukunft, gute Produkte entwickeln und fertigen!"

Letzte Änderung: 15.02.2008