Pressemitteilung

13.03.2008 Wie geht es weiter bei der Fa. Hugo Boss AG?

Am Dienstag, 11. März 2008 hat der Aufsichtsrat den Medien zufolge mit dem Doppelstimmrecht des Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Giuseppe Vita einer Sonderdividende von 345 Mio. EUR sowie einer "üblichen" Dividende von 100 Mio. EUR. zugestimmt. Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat haben geschlossen gegen diesen Vorschlag des Vorstands voliert.

"Wir befürchten ein Ausbluten auf Raten", zitiert das Handelsblatt den
1. Bevollmächtigten der IG Metall Gert Bauer. "Ich hatte keine andere Wahl, als dagegen zu stimmen, weil es nicht gelungen ist, eine Hürde einzubauen, die für das Unternehmen eine Standortsicherung gewährleistet.

Der Betriebsratsvorsitzende Antonio Simina erklärte: "Aus meiner Sicht als Betriebsrat war das keine glückliche Entscheidung."

Worum geht es?

Permira, eine der größten europäischen Private Equity-Gesellschaften, hat 2007 den Eigentümer der Hugo Boss AG, die Valentino Fashion Gruppe gekauft und sich damit die Aktienmehrheit gesichert.

Wie alle Beteiligungsgesellschaften dieser Art versucht Permira seine Finanzierungskosten auf die Hugo Boss AG abzuwälzen. Dies wird versucht, über die Auszahlung von Sonderdividenden. Angedacht bei der Hugo Boss AG waren Medienberichte zufolge 800 Mio. EUR.

Betriebsrat und IG Metall waren von vornherein nicht für diesen Kurs der Verschuldung des Unternehmens. Und wenn, dann in deutlich niedrigerem Umfang.

Sie wollten zudem Sicherheiten:

- Für die Arbeitsplätze und die Sozialstandards im Unternehmen,
- für die konsequente Verfolgung der eingeschlagenen Strategien,
- für die Handlungsfähigkeit der Firma - auch in der Zukunft.

Darüber wurde seit Wochen und Tagen verhandelt. Es kam zu keiner Einigung.

Wie geht es jetzt weiter?

Die Hugo Boss AG kann diese Sonderdividende wegstecken, wenn es sich um einen einmaligen Vorgang handelt. Die Arbeitnehmervertreter in der Firma werden sich einbringen, damit das Unternehmen weiter nach vorne geht und seine ehrgeizigen Ziele erreichen kann.

Sie werden weiter streiten für die Zukunftssicherheit der Beschäftigten, sie werden sich weiter einbringen in die Entwicklung der Strategie des Unternehmens und sie werden kämpfen für die Funktionsfähigkeit der Hugo Boss AG.

Die Hugo Boss Historie ist für die beteiligten Kolleginnen und Kollegen eine einzigartige Erfolgsstory, die sich auch im Bewusstsein der Beschäftigten niederschlägt. Sie darf nicht kaputtgehen und muss auch eine Beteiligungsgesellschaft überleben können.

Letzte Änderung: 13.03.2008