Neonazis werben im Internet

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07.06.2008 Scheinbar harmlos, tatsächlich rechtsextrem. Neonazis werben im Internet um Jugendliche

Neonazis versuchen zunehmend, im Internet mit Musik, Videoclips und Mitmachportalen Jugendliche anzuwerben. Trotz Gegenmaßnahmen habe es 2007 so viele rechtsextreme Webseiten gegeben wie nie zuvor, sagte der Projektleiter der länderübergreifenden Organisation jugenschutz.net, Stefan Glaser, bei der Vorstellung des Berichts "Rechtsextremismus im Internet".

Insgesamt seien 1635 rechtsextreme Webseiten entdeckt worden. Die Kameradschaftsszene und die NPD hatten demnach 30 Prozent mehr Netzauftritte als 2006. Auch seien mehr als 750 rechtsextreme Videos und Profile auf interaktiven Web-2.0-Plattformen dokumentiert worden. Der "Zuwachs und die Konsolidierung" seien derzeit charakteristisch, sagte Glaser. Während die Neonazi-Angebote früher ständig die Adressen gewechselt hätten, seien mittlerweile überwiegend konstant zu erreichen.

Professionell und nicht mehr sichtbar rechtsextremCharakteristisch sei für viele Szene-Websites inzwischen auch die Gestaltung im Web-2.0-Stil mit kurzen Info-Texten, moderner optische Gestaltung, Videoclips zum Herunterladen und einer unkomplizierten Kontaktaufnahme. Viele rechtsextreme Seiten seien nicht mehr auf den ersten Blick als solche zu erkennen.
Tagesschau,07.06.2008

Letzte Änderung: 07.06.2008