Bekämpfung der Kinderarmut

Vorschaubild

08.06.2008 Kostenfreie Bildung von der Kita bis zur Uni

SPD legt Plan zur Bekämpfung der Kinderarmut vor

Die SPD will mit einem zehn Punkte umfassenden Maßnahmenpaket die Kinderarmut in Deutschland bekämpfen. Die Sozialdemokraten wollen unter anderem Kinder aus einkommensschwächeren Familien besserstellen, die Qualität der Betreuung verbessern und gebührenfrei gestalten sowie auf mittlere Sicht ein kostenloses Mittagessen für Kinder ermöglichen.

Eltern in Arbeit bringenUm Armut zu bekämpfen, "reicht es nicht allein, soziale Transfers zu erhöhen", heißt es in dem "Aktionsplan für gleiche Lebenschancen", den das Präsidium am Montag verabschieden will. Die beste Prävention gegen Armut sei es, Eltern in Arbeit zu bringen und dafür zu sorgen, dass sie von ihrem Lohn auch leben können. Priorität habe auch, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf etwa durch Kinderbetreuungsmöglichkeiten und Ganztagsschulen zu erhöhen. Jedes Kind müsse zudem gleiche Bildungschancen haben. Dazu sollten Bildungsangebote von der Kita bis zur Hochschule gebührenfrei werden.

Auf kommunaler Ebene sollten Familien mit besonderen Risiken schon früh vom Jugendamt unterstützt werden. Die Jugendämter müsse man zu "Dienstleistern weiterentwickeln, die Eltern unterstützen, begleiten und ihnen als Partner zur Seite stehen". Kindertagesstätten sollen nach Vorstellung der SPD zu Eltern-Kind-Zentren ausgebaut werden, in denen unter anderem Sprachkurse, Erziehungsberatung, Suchthilfe oder Haushaltskurse angeboten werden. Erzieher und Tagesmütter sollen besser qualifiziert werden, das Sprachangebot für Kinder mit Migrationshintergrund ausgebaut werden.

Kinderfreibeträge reformierenZudem sollen die Freibeträge für Familien umgestaltet werden. "Die Freibeträge sollten künftig ab dem ersten Euro Wirkung entfalten und nicht erst für Spitzenverdienerinnen und -verdiener", sagte Parteichef Kurt Beck auf dem Landesparteitag der Thüringer SPD in Erfurt. Er verwies darauf, dass derzeit Ehepaare mit einem Kind und einem Jahresgehalt von über 62.800 Euro durch Freibeträge monatlich um bis zu 230 Euro entlastet würden, während Haushalte mit geringen Einkünften mit derzeit 154 Euro Kindergeld schlechter gestellt seien..
Tagesschau,07.06.2008

Letzte Änderung: 08.06.2008