Mehr Schutz vor sexueller Ausbeutung

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11.06.2008 Jeden Tag werden 3000 Kinder wie Ware gehandelt

Das Kinderhilfswerk UNICEF und die Kinderschutzorganisation ECPAT haben die Bundesregierung zu einem entschiederenen Kampf gegen die sexuelle Ausbeutung von Minderjährigen aufgerufen. "Kinderpornographie und Kinderhandel haben sich zu riesigen Märkten mit enormen Gewinnspannen entwickelt", sagte die Vize-Direktorin des Kinderhilfswerks, Hilde Johnson, in Berlin. Entscheidend im Kampf gegen die Ausbeutung sei die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gegen kriminelle Netzwerke.

UNICEF forderte deshalb, dass Deutschland eine hochrangige Delegation zum dritten Weltkongress gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen im November im brasilianischen Rio de Janeiro entsendet. Außerdem müsse die Bundesrepublik das Zusatzprotokoll der Kinderrechtskonvention zu Kinderhandel und Kinderprostitution ratifizieren.

Pädophile haben das Internet entdeckt

Mechthild Maurer, die ECPAT-Geschäftsführerin in Deutschland, machte das Internet als zunehmende Gefahr für Kinder - auch in Deutschland - aus. Zehntausende Konsumenten von Kinderpornographie heizten die Nachfrage an. Viele Pädophile nutzten außerdem die zahlreichen Chatrooms für ihre Zwecke. ECPAT schätzt, dass allein in den USA jährlich ein Umsatz von zwölf Milliarden Dollar mit der Prostitution Minderjähriger und Kinderpornographie gemacht wird.

UNICEF: Täglich 3000 Kinder wie Ware gehandelt

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen werden weltweit rund 1,8 Millionen Kinder zu Prostitution und Pornografie gezwungen. Jeden Tag würden 3000 Mädchen und Jungen wie Ware verkauft. Sextourismus mit Kindern sei noch immer stark verbreitet. Allein in Asien würden jährlich mindestens eine Million Kinder in die Prostitution gezwungen.

Tageschau,11.06.2008

Letzte Änderung: 11.06.2008