Steigender Ölpreis zeigt Wirkung

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15.06.2008 Benzinabsatz in Deutschland bricht ein

Die Bundesbürger haben mit einem deutlich geringeren Kraftstoffverbrauch die Konsequenz aus den Rekordpreisen für Benzin und Diesel gezogen. Nach Angaben des Mineralölwirtschaftsverbands (MWV) brach der Absatz mit Benzin im Mai gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres um 7,7 Prozent ein. In den ersten fünf Monaten des Jahrens verzeichnete der Benzinmarkt ein Minus von 3,7 Prozent. Normalbenzin, das sich seit dem Vorjahr auf demselben Preisniveau bewegt wie Super, konnte nicht einmal die Hälfte der Absatzmengen des Vorjahres erreichen.

Der Diesel-Absatz ging im Mai um 3,4 Prozent zurück. Für den Gesamtzeitraum seit Januar meldete der MWV dagegen einen Zuwachs von 4,7 Prozent. Der Verband begründete das mit der steigenden Zahl von Diesel-Pkw und der größeren Zahl von Lastwagen, die wegen der guten Konjunktur auf deutschen Straßen unterwegs seien.

Deutsche wollen Energieverbrauch drosseln

Der geringere Benzinverbrauch geht auch auf eine Änderung des Verhaltens der Bundesbürger zurück. Denn die Mehrheit der Deutschen reagiert mit einem sparsameren Verbrauch auf die hohen Energiepreise. Laut dem ARD-DeutschlandTrend Juni für das gemeinsame Morgenmagazin von ARD und ZDF wollen 65 Prozent der Bundesbürger ihren Verbrauch von Benzin, Gas und Energie senken.

Elf Prozent planen die Anschaffung eines sparsameren Geräts oder Autos und zehn Prozent wollen ihren Strom- und Gasanbieter wechseln. Der von Infratest dimap durchgeführten Umfrage zufolge sehen 44 Prozent der Deutschen in der Förderung von Energiespartechnologien die wirkungsvollste Entlastung der Bürger.

41 Prozent sprechen sich für niedrige Grundtarife bis zu einer bestimmten Verbrauchsmenge aus. Die von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel vorgeschlagenen Sozialtarife für Ärmere bevorzugen dagegen lediglich neun Prozent
Tagesschau,15.06.2008

Letzte Änderung: 15.06.2008