Viele Frauen in schlecht bezahlten Jobs

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28.08.2008 Frauen verdienen immer noch deutlich weniger als Männer.

Laut Statistischem Bundesamt lagen die Einkommen der Arbeitnehmerinnen 2006 im Schnitt 24 Prozent unter denen ihrer männlichen Kollegen. Demnach kamen Männer auf einen durchschnittlichen Bruttoverdienst von 18,38 EUR pro Stunde, Frauen nur auf 14,05 EUR. Hauptgrund ist der überwiegende Anteil von Männern in den besser bezahlten Berufen.

Der Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen liegt in den alten Bundesländern bei 25 Prozent, in Ostdeutschland aber bei nur 6 Prozent. Das liegt vor allem daran, dass Männer im Westen durchschnittlich 49 Prozent mehr verdienen als im Osten. Bei Frauen betrug diese Differenz nur 19 Prozent.

Die größten Verdienstabstände zwischen den Geschlechtern gab es 2006 bei unternehmensnahen Dienstleistungen (30 Prozent), im Kredit- und Versicherungsgewerbe (29 Prozent) sowie im Verarbeitenden Gewerbe (28 Prozent). "Gut bezahlte Berufe sind immer noch Männersache. In schlecht bezahlten Berufen arbeiten umgekehrt überwiegend Frauen, zum Beispiel als Friseurinnen oder Raumpflegerinnen ", erklärte die Behörde.

Bei den Bildungsabschlüssen gebe es keine großen Unterschiede, trotzdem seien 71 Prozent der Führungspositionen mit Männern besetzt. "Wir müssen konsequent daran arbeiten, dass die Lohnlücke geschlossen wird ", sagte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und verwies auf die Anstrengungen zur verstärkten Kinderbetreuung, die Frauen auch bessere Aufstiegschancen ermögliche. Der DGB forderte ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft.

SÜDWEST PRESSE,27.08.2008

Letzte Änderung: 28.08.2008