Bundesweit Aktionen vor den Kaufhäusern

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16.06.2009 Hertie-Mitarbeiter kämpfen für ihre Arbeitsplätze

Unter dem Motto "Rettet Hertie - Rettet die Innenstädte" haben bundesweit Mitarbeiter der insolventen Warenhauskette für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstriert. Hertie-Gesamtbetriebsratschef Bernd Horn griff bei einer Kundgebung in Köln-Porz erneut den Hertie-Haupteigentümer Dawnay Day an. Das britische Unternehmen habe alle Verhandlungen scheitern lassen und überhöhte Mietforderungen gestellt.

Noch im Juni wolle man mit der Deutschen Bank als Hauptgläubiger über einen Erhalt der rund 2700 Arbeitsplätze verhandeln, kündigte Horn an. "Wir dürfen unsere Jobs nicht verlieren, nur weil die Hertie-Warenhäuser unter überzogenen Mieten leiden", kritisierte Horn.

"Wir wollen diese letzte Möglichkeit nutzen"I

n Essen machten die Beschäftigten mit Spruchbändern und einer Unterschriftenaktion auf die drohende Schließung aufmerksam. "Wir wollen diese letzte Möglichkeit nutzen, um auf uns aufmerksam zu machen - schließlich sind wir alle mit diesem Unternehmen verwurzelt", sagte Olaf Sichtig, Geschäftsführer der Filiale in Essen-Rüttenscheid. Auch in vielen anderen Städten gab ähnliche Protestkundgebungen vor Hertie-Filialen.

Hertie unterhält in Deutschland noch 54 Niederlassungen. Die Warenhauskette mit Sitz in Essen hatte Ende Juli 2008 Insolvenz angemeldet. Die Gläubigerversammlung von Hertie hatte im Mai dafür gestimmt, das Traditionsunternehmen innerhalb von zwei Monaten zu liquidieren.

Neue Kaufhauskette mit Karstadt-Filialen?

Inzwischen gibt es aber neue Hoffnungen für die Hertie-Mitarbeiter. Eine Investorengruppe aus fünf Einzelhandelsmanagern und einem chinesischen Finanzpartner hat sich einem Zeitungsbericht zufolge zum Ziel gesetzt, aus Hertie und Teilen von Karstadt eine Kaufhaus-Kette zu schmieden.

tagesschau,.16.06.2009

Letzte Änderung: 16.06.2009