Über 1000 Koll. bei Kundgebung ALRT

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15.12.2009 Gegen die Verlagerung der Fertigung bei Automotive Lighting (AL) aus Reutlingen protestierten gestern die Belegschaft, sowie hunderte von KollegInnen aus anderen Betrieben.

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Aus dem Thüringer Standort von AL kam eine Delegation, die sich mit den Reutlingern solidarisierte.

Auch der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Bosch ließ es sich nicht nehmen seinen "ehemaligen direkten Kollegen" zur Seite zu stehen. Bis 2000 gehörte der Scheinwerferbereich (heute AL) zur Robert Bosch GmbH. "Wir waren schon damals gegen den Verkauf der Scheinwerfersparte an Magneti-Marelli (FIAT-Konzern) und sind schockiert über die Planung der Italiener, den Standort in Reutlingen quasi platt zu machen!", sagte Alfred Löckle verärgert auf der Kundgebung.

Auch aus weiteren Bosch-Standorten kamen Delegationen, um sich an die Seite ihrer Kollegen zu stellen. Aus über 40 Betrieben der Region und auch von den Tübinger Unikliniken waren Beschäftigte gekommen, weil sie der Verlagerung zusammen mit den AL-KollegInnen erwehren wollen.

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Sogar von der Konkurrenz aus Lippstadt, dem Betriebsrat und den Vertrauensleuten von HELLA, erhielten die KundgebungsteilnehmerInnen solidrische Grüße, weil auch diese einen Preiskampf in Folge der Verlagerung befürchten, wenn es dazu kommen würde. Somit wären alle Arbeitsplätze, die noch in Deutschland mit Scheinwerferproduktion befasst sind in höchster Gefahr.

"AL will sich als unrühmliche Speerspitze der deutschen Automobilzulieferer setzen, welche die Krise nutzen wollen und Produktion an billigere Standorte zu verlegen, um dem Standort Deutschland den Rücken zu kehren. Das werden wir nicht zulassen!" rief Michael Bidmon, der zuständige Gewerkschaftssekretär in die Menge der aufgebrachten Versammlung.

Ebenso erreichten Solidaritätsbekundungen aus dem Bundestag von den MdBs Müller-Gemmeke (Grüne) und Heike Hänsel (Linke) den Kundgebungsort, die im Wortlaut in unten angehängtem PDF-Dokument zum Download berit stehen.

Jetzt arbeitet der Betriebsrat an einem Gegenkonzept zu den Vorstellungen des Managements, um die Reutlinger Arbeitsplätze und die hohe Kompetenz auch des Werkzeugbaus un der Entwicklung hier am Standort in Reutlingen erhalten zu können.

Letzte Änderung: 15.12.2009