Bosch - 28 500 Mitarbeiter in Kurzarbeit

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18.12.2009 Bosch-Mitarbeiter tragen Kosten der Kurzarbeit mit

Die Bosch-Mitarbeiter in Deutschland sollen die Kosten der Kurzarbeit mittragen und im Gegenzug eine Jobgarantie bis Ende 2012 erhalten. Eine entsprechende Vereinbarung werde derzeit zwischen Unternehmensführung und Betriebsrat ausgehandelt, sagte gestern eine Unternehmenssprecherin. Mit einem Abschluss werde im Frühjahr gerechnet. Betroffen wären die rund 60 000 Mitarbeiter.

Derzeit sind beim weltgrößten Autozulieferer 28 500 Mitarbeiter in Kurzarbeit, für 27 000 gelten verkürzte Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich. Inklusive der Tochterunternehmen hat der Branchenprimus in Deutschland 114 000 Beschäftigte.

Vorbild für die neue Regelung soll der mit knapp 12 000 Mitarbeitern weltweit größte Standort Stuttgart-Feuerbach sein. Dort haben Management und Betriebsrat vereinbart, dass die Mitarbeiter künftig auf 1 bis 1,5 Prozent ihres Jahreseinkommens verzichten. Das Geld soll in einen Fonds fließen, aus dem Bosch etwas weniger als die Hälfte der Mehrkosten durch die Kurzarbeit abdeckt, sagte die Sprecherin.

Hintergrund ist, dass bei der Kurzarbeit die Kosten für das Unternehmen nicht so stark sinken wie die Arbeitszeit. "Wenn zum Beispiel eine Stunde Arbeitszeit wegen Kurzarbeit wegfällt, muss Bosch trotzdem 26 Prozent des Stundensatzes zahlen", sagte die Sprecherin. Anders bei der Arbeitszeitverkürzung: Hier sinkt der Lohn für die Beschäftigten proportional zur Arbeitszeit. Im Gegenzug sind in Feuerbach betriebsbedingte Kündigungen zunächst bis Ende 2010 ausgeschlossen. Für die Vereinbarung für das ganze Unternehmen wird eine Laufzeit bis Ende 2012 angepeilt.

Bosch-Chef Fehrenbach rechnet für 2009 erstmals in der Nachkriegsgeschichte mit roten Zahlen und mit rund 15 Prozent weniger Umsatz (2008: 45,1 Mrd. EUR). dpa

südwest presse,18.12.2009

Letzte Änderung: 18.12.2009