Zwischenstand bei ALRT

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27.01.2010 Der Streik ist nach wie vor im Gange und endet vorerst um 6:00 Uhr am 28.01.2010. Erste Gespräche am gestrigen Abend ohne großen Fortschritt.

Zwischengesprächsstand der Streikleitung mit Ermano Ferrari (GF ALRT)

Ferrari versuchte zu erklären, dass die Firma keine Möglichkeit sehe,, dass "Plastikteile" in einem Hochlohnland, wie Deutschland gefertigt werden könnten. Er habe das mit dem Management festgestellt, was wir zur Kenntnis zu nehmen hätten.

Um der Belegschaft gegenüber dem ursprünglichen Plan 130 Arbeitsplätze in Reutlingen abzubauen, entgegen zu kommen, stellte er nach langer Diskussion in Aussicht möglicherweise 50 Arbeitsplätze weniger zu verlagern.

Damit, so Ferrari, wäre ALRT unserer Forderung entgegen gekommen, weshalb wir jetzt auch ihm entgegen kommen müssten.

Bis zur Verhandlung wurden uns immer Daten zur Berechnungsgrundlage für einen Kostenvergleich zwischen Tschechien und Reutlingen verweigert. Schlussendlich musste Ferrari dann zusagen, dass wir die geforderten Daten vom AL-Controlling erhalten sollen.

Unser Berater und Kollege Beringer wird sich bis zum Freitag intensiv in die zugesagten Zahlen einarbeiten, um einen Kostenvergleich im Zusammenhang mit unserem Gegenkonzept aufstellen zu können.

Wir haben in dem Gespräch deutlich gemacht, dass wir eine Lösung für ALLE 130 zur Dispossition stehenden Beschäftigten eine Perspektive für die Zukunft brauchen und nicht mit einer Lösung leben können, die den Abbau von 80 KollegInnen beinhaltet. Wir können uns sogar vorstellen, dass wir einer Verlagerung zustimmen könnten, wenn die Firma für eine entsprechende Ersatzproduktion mit den Reutlinger KollegInnen sorgt. So lange das nicht geschieht, sehen wir keine Chance auf eine Zustimmung zur Verlagerung der heutigen Produktionsanlagen.

Dass der Streik aber trotz der "weitgehenden Zugeständnisse" der Firmenseite nicht abgebrochen würde, stieß bei Ferrari auf Unverständnis.

Für uns jedoch ist eines klar:

Wenn wir keine Lösung für alle 130 Beschäftigten in Reutlingen finden, bleibt uns nichts anderes übrig, als für einen sehr gut ausgestatteten Sozialplantarifvertrag zu kämpfen. Daher endet der vorerst befristete Streik nicht vor Donnerstag 6:00 Uhr. Es sei denn, dass wir eine stabile Beschäftigungssicherung für ALLE Beschäftigten des Reutlinger Standorts erhalten.

Weitere Gespräche sind für Freitag Vormittag geplant.

Letzte Änderung: 27.01.2010