Vorgezogene Tarifrunde bei den Metallern

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05.02.2010 Die IG Metall will mit den Arbeitgebern möglichst schnell tragfähige Regelungen erreichen, um die Arbeitsplätze im Land zu sichern.

Stuttgart Die Metaller im Südwesten wollen die Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern vorziehen. Zwar fehlt noch das Okay der Gewerkschaftsspitze, aber bis Ende Februar will Baden-Württemberg Ergebnisse vorlegen, die vor allem die Jobs sichern.

Während gestern die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi in vielen Städten des Landes den öffentlichen Betrieb und vor allem den Nahverkehr mit Warnstreiks lahm legte, will es die die IG Metall auf keinen Fall soweit kommen lassen. Der große Tarifkommission hat sich gestern einstimmig für vorgezogene Verhandlungen ausgesprochen, nach dem Sondierungsgespräche der beiden Tarifpartner positiv verlaufen sind. Vor allem, so IG-Metall-Bezirkschef Jörg Hoffmann, müsse die Beschäftigung gesichert werden, denn die Auslastung der Betriebe liegt noch immer um ein Fünftel unter dem Grad der Beschäftigung - dank der Kurzarbeit.

Liefen die jetzigen Kurzarbeiterregelungen aus, müsse mitten in der Krise mit Massenentlassungen gerechnet werden. "Außergewöhnliche Zeiten verlangen außergewöhnliches Handeln", sagte Hofmann, die Lasten der Krise müssten fair geteilt werden. Regulär sind die Tarife erst Ende März kündbar und würden dann im April auslaufen. Ende Mai liefe die Friedenspflicht aus, dann könnte gestreikt werden. Noch steht die Zustimmung der Frankfurter Gewerkschaftsspitze aus, mit ihr wird nächste Woche fest gerechnet.

Auch der Metallbezirk Nordrhein-Westfalen will die Tarifverhandlungen vorziehen. Beide Ergebnisse müssten übertragbar sein, fordert Hoffmann. Bereits in der nächsten Woche könne man mit Südwestmetall Termine fixieren. Bis Ende des Monats sollen Ergebnisse vorliegen. Im Zentrum steht die Beschäftigungssicherung, die bis Mitte 2012 ausgedehnt werden soll, und einer Verlängerung der Altersteilzeit über das Jahr 2016 hinaus. Die Metall- und Elektroindustrie im Land beschäftigt rund eine Dreiviertelmillion Menschen, davon ist jeder Dritte derzeit in Kurzarbeit.

südwest presse,05.02.2010

Letzte Änderung: 05.02.2010