Metall-Tarifrunde startet heute im Land

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11.02.2010 Die vorgezogenen Tarifverhandlungen in der Metallindustrie begannen gestern in Nordrhein-Westfalen. Heute treffen sich die Verhandlungsdelegationen auch im Südwesten.

Südwestmetall-Chef Rainer Dulger will sich heute mit IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann treffen. Stuttgart/Düsseldorf Die Tarifverhandlungen für die 740 000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg beginnen am heutigen Donnerstag. Das verlautete gestern Abend aus Verhandlungskreisen. Nach der IG Metall stimmte auch der Arbeitgeber verband Südwestmetall für einen vorzeitigen Beginn der offiziellen Gespräche. Ziel ist eine schnelle Sicherung von Arbeitsplätzen. Auf eine konkrete Lohnforderung verzichtet die IG-Metall. Bezirksleiter Jörg Hofmann peilt bis Ende Februar ein Ergebnis an.

In Nordrhein-Westfalen gingen Gewerkschaft und Arbeitgeber bereits gestern in die erste Runde. Die Tarifverträge laufen Ende April aus. Regulär hätten die Verhandlungen erst in etwa zwei Monaten begonnen. Die Verhandlungsführer der Tarifparteien, Horst-Werner Maier-Hunke und Oliver Burkhard, kamen zur ersten Verhandlungsrunde in Neuss zusammen.

Die Metall- und Elektroindustrie benötigt nach Ansicht des Tarifexperten Reinhard Bispinck dringend eine Ergänzung zu der in der Wirtschaftskrise schon weidlich genutzten Kurzarbeit. "Viele Betriebe benötigen Anschlussmöglichkeiten an die klassische Kurzarbeit, um ihre Mitarbeiter weiter halten zu können", sagte der Wissenschaftler der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Insofern sei der Ansatz zur Jobsicherung durch weitere Arbeitszeitverkürzung für die Tarifverhandlungen in der zentralen deutschen Industriebranche vielversprechend.

Die IG Metall steht nach Bispincks Einschätzung nicht vor einem Vermittlungsproblem bei einem niedrigen Tarifabschluss. Schließlich hätten Gewerkschafts-Chef Berthold Huber und andere Funktionäre klar gemacht, dass eine komplette Nullrunde als Ausgleich für die tarifliche Jobsicherung nicht in Frage komme. dpa

südwest presse,11.02.2010

Letzte Änderung: 11.02.2010