WMF wächst trotz Wirtschaftskrise

Vorschaubild

12.02.2010 Lukrative Aufträge zu Wasser und zu Land - Wer auf der "Oasis of the sea" die Meere bereist, bekommt dort Kaffee aus WMF-Maschinen. Das Geislinger Unternehmen meldet ein Rekordjahr.

Frankfurt Vierter Rekordumsatz in Folge, dennoch war 2009 für den Geislinger Besteck-, Kochgeschirr- und Kaffeemaschinenhersteller WMF ein Jahr mit einigen Höhen und Tiefen. Viele geplante Investitionen und viele Projekte seien wegen mangelnder Finanzierung gestoppt worden, klagte gestern Vorstandschef Thorsten Klapproth einen Tag vor Beginn der weltgrößten Konsumgütermesse Ambiente in Frankfurt.

Er konnte aber auch Positives vermelden: So erhielt WMF den Zuschlag für mehrere renommierte Hotels unter anderem auch für das Armani Hotel im Burj Chalifa, dem mit 880 Metern höchsten Hochhaus der Welt in Dubai. In Frankfurt wurde die Europäische Zentralbank mit WMF-Kaffeemaschinen ausgestattet. Auch die "Oasis of the sea", das größte Kreuzfahrtschiff der Welt für 6300 Passagiere, hat rund 200 WMF-Kaffeemaschinen an Bord.

Mit dem Erwerb der Mehrheit am niederländischen Elektro-Kleingeräte Hersteller Princess zum Jahresanfang hat WMF nach Ansicht von Klapproth jetzt auch in diesem Bereich die richtige Größe. Allein durch Princess wird der WMF-Umsatz 2010 um 60 Mio. EUR wachsen. Das Ziel für das laufende Jahr lautet: 5 Prozent mehr Umsatz bei 5 Prozent Rendite.

Auf der Ambiente in Frankfurt zeigt WMF unter anderem eine neue Kochgeschirr-Serie, ein neues Besteck und neue Kaffeemaschinen für private Nutzer. Dort hat WMF im gehobenen Bereich den Marktanteil von 7 Prozent vor zwei Jahren auf mittlerweile 40 Prozent gesteigert, freut sich der WMF-Chef.

Im vergangenen Jahr hat das Geislinger Unternehmen auf den Rekordumsatz von 2008 nochmal 1 Prozent draufgesattelt. Unterm Strich waren es 800 Mio. EUR. Dabei hat vor allem das Geschäft im Inland mit einem Plus von 10 Prozent WMF gestützt. Im Ausland dagegen gab es ein Minus von 12 Prozent.

Trotz Rekordumsatz sank die Mitarbeiterzahl im Konzern im Jahresvergleich um 80 auf rund 5870, die der AG und damit vor allem in Deutschland um 40 auf 3040. Auch 2010 wird die Entwicklung bei der Beschäftigung kaum positiv sein, obwohl WMF am Stammsitz in Geislingen bis Ende fast 20 Mio. EUR in die Kochgeschirr-Fertigung investiert. Dies kostet aber rund 30 der derzeit noch 2300 Arbeitsplätze.

südwest presse,12.02.2010

Letzte Änderung: 12.02.2010