Anteil an Topmanagerinnen gesunken

Vorschaubild

16.02.2010 Die Vorstände und Aufsichtsräte deutscher Großunternehmen bleiben eine absolute Männerdomäne

Der Anteil an Topmanagerinnen ist 2009 sogar gesunken. Das ist die Kernbotschaft einer aktuellen Studie des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Danach sank der Frauenanteil im Topmanagement der 100 umsatzstärksten Firmen im vergangenen Jahr von 1,3 Prozent auf 0,9 Prozent. In Zahlen bedeutet das: vier von 441 Führungsposten waren der Auswertung des DIW zufolge mit Frauen besetzt. Einzige Frau im Vorstand eines Unternehmens im Deutschen Aktien-Index (Dax) ist Siemens-Managerin Barbara Kux.

Auch an der Spitze von Banken und Versicherungen sieht es ähnlich aus, so das DIW in seinem Bericht. In den größten 100 Finanzinstituten sind weniger als drei Prozent der Vorstandsmitglieder Frauen.

Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock sagte dazu: "Ohne rechtliche Regelungen werden wir diesen Zustand nicht ändern." Die geringe Frauenquote in deutschen Vorstandsetagen sei ein Armutszeugnis.

In den Aufsichtsräten der 100 größten Firmen stieg der Frauenanteil im Vergleich zum Jahr zuvor leicht von 9,8 auf 10,1 Prozent. Dazu sagte die DIW-Expertin Elke Holst: "Die weiblichen Aufsichtsratsmitglieder werden allerdings überwiegend von den Arbeitnehmern gestellt".

Die 17. DGB-Bundesfrauenkonferenz hat Mitte Januar beschlossen, sich für eine gesetzlich verankerte Quote für Frauen in Aufsichtsräten einzusetzen. Die Delegierten der Gewerkschaften forderten auch den DGB-Bundesvorstand auf, sich für eine gesetzliche Regelung einsetzen, um den Frauenanteil in Aufsichtsräten auf 40 Prozent zu erhöhen.

DGB Frauen

Letzte Änderung: 16.02.2010