DGB-Mindestlohn-Ziel auf 8,50 Euro hoch

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20.02.2010 Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) will seine Mindestlohn-Forderung von 7,50 Euro auf 8,50 Euro hoch setzen.

Dies werde der Bundesvorstand in seinem Antrag für den Bundeskongress der DGB-Gewerkschaften im Mai vorschlagen, sagte eine Sprecherin.

Ver.di-Chef Frank Bsirske sagte dem "Spiegel", er gehe davon aus, dass der Kongress dies auch beschließen werde. Die Forderung nach einer gesetzlichen Lohnuntergrenze von 7,50 Euro pro Stunde hatte die Funktionärsbasis auf dem DGB-Kongress 2006 beschlossen.

Volle EU-Freizügigkeit ab Mai 2011

Ein gesetzlicher Mindestlohn sei dringend notwendig, um bei der vollen Freizügigkeit für EU-Arbeitnehmer ab 1. Mai 2011 Lohndumping zu verhindern, sagte die DGB-Sprecherin.

Der gesetzliche Mindestlohn soll als Untergrenze greifen, wenn Tarifentgelte darunter liegen. Mindestlöhne seien in den führenden europäischen Industrienationen gängige Praxis, sagte die Sprecherin. Sie reichten von 9,73 Euro in Luxemburg bis 8,41 Euro in Belgien.

Ablehnung von Seiten der Wirtschaft

Widerspruch kam prompt aus der Wirtschaft. "Das ist der falsche Weg", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Martin Wansleben, der "Passauer Neuen Presse". "Die Einführung eines Mindestlohns würde weitere Jobs vernichten." Auch die schwarz-gelbe Bundesregierung lehnt einen einheitlichen gesetzlichen Mindestlohn ab.

tagesschau,20.02.2010

Letzte Änderung: 20.02.2010