Bahn-Gewerkschaft droht mit Streiks

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26.04.2010 Transnet beharrt auf Branchentarifvertrag

Die Bahngewerkschaft Transnet beharrt auf die Einführung eines Branchentarifvertrags und hat erneut mit Streiks gedroht: "Wenn es bis Ende Juli keine Einigung auf einen Branchentarifvertrag gibt, werden wir bundesweit streiken", sagte der Transnet-Vorsitzende Alexander Kirchner dem Berliner "Tagesspiegel".

Es werde nicht nur Arbeitskämpfe bei einzelnen Unternehmen geben, sondern flächendeckend in der gesamten Branche, sagte Kirchner. Wenn nötig, werde die Gewerkschaft so lange streiken, bis sie ans Ziel komme.

Gegen Lohndumping in der Bahnbranche

Mit dem Branchentarifvertrag wollen die Bahngewerkschaften Transnet und GDBA verhindern, dass das Lohnniveau in der Bahnbranche weiter sinkt. Private Konkurrenten zahlen nach Transnet-Angaben bis zu 30 Prozent weniger als die Deutsche Bahn. Auch deshalb hätten diese Anbieter zuletzt viele Ausschreibungen gewonnen.

Sechs Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten

Erst im März hatten die Gewerkschaften ihr Forderungspaket für die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn vorgelegt: Sie fordern ein Plus von sechs Prozent für rund 125.000 Beschäftigte. Als gemeinsame Verkehrsgewerkschaft gehen Transnet und GDBA wie bereits in der Vergangenheit als Tarifgemeinschaft in die Verhandlungen. Wie das Paket konkret aufgeteilt werden soll, ist offen. Doch der Spielraum für die geforderten sechs Prozent mehr ist aus Sicht der Gewerkschaften im Unternehmen vorhanden.

Ferner wollen die Gewerkschaften für eine Verlängerung der Beschäftigungsgarantie für 160.000 Mitarbeiter der Bahn und einiger Tochtergesellschaften kämpfen. Diese Garantie läuft Ende des Jahres aus, der Gehaltstarifvertrag schon Ende Juli. Erwartet werden in Kürze noch die Forderungen der Lokführer-Gewerkschaft GDL, die einen eigenen Vertrag für ihre Beschäftigten erstritten hatte.

tagesschau,26.04.2010

Letzte Änderung: 26.04.2010