Mehr als 1000 Menschen auf der Kundgebung für die Arbeitsplätze bei Still-Wagner!

Demozug

03.03.2005 Trotz der Affenkälte versammelten sich die KollegInnen von Still-Wagner in Mittelstadt nach dem Demozug zur Kundgebung mit lokaler Prominenz.

Angeführt wurde der Demozug vom Still-Wagnerwerk in Mittelstadt zur Sporthalle in der Ortsmitte von der Reutlinger Oberbürgermeisterin Barbara Bosch, dem Mittelstädter Bezirksbürgermeister Elmar Rebmann, dem Betriebsratsvorsitzenden Harry Mischke und Gert Bauer dem Ersten Bevollmächtigten der IG Metall Reutlingen-Tübingen.

Mit lauten und anklagenden Sprechchören , vielen Plakaten, Transparenten und roten IG Metall-Fahnen zog der Zug der Demonstranten Richtung Ortsmitte.

Bei der anschließenden Kundgebung, die Barbara Bosch mit der Zusage einer starken Unterstützung der Stadt Reutlingen im Kampf um die Arbeitsplätze einleitete, waren viele spontane UnterstützerInnen aus der Gemeinde, aus Politik und auch etlichen anderen Betrieben mit von der Partie:
Mittelstadts Pfarrer Peter Brendle, MDL Rudolf Hausmann, VertreterInnen aus den Betrieben Acterna, Automotive Lighting, Burkhardt & Weber, C&E Fein, Daimler-Chrysler, ElringKlinger, Erbe Elektromedizin, Gebrüder Holder, Refu-Elektronik, Institiut Dr. Förster, Lechler, Rieber, Bosch, Stoll, TBT Tiefbohrtechnik, Wafios AG, Walter AG und etliche weitere Betriebe der Region.

Die Betroffenheit bei den Beschäftigten anderer Betriebe ist sehr groß, da die Konzernspitze von Linde eine sehr unanständige Politik betreiben:
Der Betriebsratsvorsitzende Mischke sinngemäß: Zuerst wurde uns gesagt, dass die Geschäftsleitung 6-7% Rendite in Mittelstadt verlangt, um nicht zu verlagern. Als sie dann bemerkten, dass wir es ernst meinen und ein ausgereiftes und fundiertes Konzept vorlegten, mit welchem die Zielvorgabe erreicht wurde, verlangten sie plötzlich bald das Doppelte!

Eine solche Vorgehensweise in einem Weltkonzern, wie Linde, darf nicht hingenommen werden und muss auch offensiv bekannt gemacht werden, war die klare und einheitliche Meinung der Kundgebungsteilnehmer.

"Ein schwieriges, schier aussichtsloses Unterfangen! Aber wir probieren das trotzdem!" so Mischke. Die IG Metall, der Betriebsrat und seine Belegschaft ist der festen Überzeugung, dass die Existenzen der "Wagnerianer" nicht auf der Schlachtbank der Gewinnmaximierer geopfert werden dürfen!

"Das kann heute nur ein Auftakt unseres Widerstands sein", so Mischke, "wir werden weiter kämpfen müssen und das wird ein harter Weg sein. Wir sind bereit! Ich bin mir sicher, dass ich das im Namen aller Kollegen und Kollegen sagen kann!"

Bei einer solch breiten Unterstützung ist die Hoffnung der Metaller mit Sicherheit berechtigt, die Konzernleitung doch noch von ihrem hohen Roß zu holen um sie an das Grundgesetz zu erinnern, in dem es heißt, dass "Eigentum verpflichtet".

Letzte Änderung: 21.11.2007