Otto Köhler: Deutsche Kontinuitäten

Otto Köhler

18.01.2015 Was hat es zu bedeuten, dass in Politik und Medien fast unisono gefordert wird, dass Deutschland militärisch immer mehr "Verantwortung übernehmen" (Gauck) soll?

Der streitbare Historiker und Journalist Otto Köhler kommentiert seit Jahr-zehnten in messerscharfen Kolumnen Politik und Zeitgeschichte. In seinem Vortrag geht er den Fragen nach: Was hat es zu bedeuten, dass in Politik und Medien fast unisono gefordert wird, dass Deutschland militärisch immer mehr "Verantwortung übernehmen" (Gauck) soll? Ist es nur eine akademische Debatte, wenn es zum 100. Jahrestag des "Ausbruchs" entlastend heißt, Deutschland sei wie andere "schlafwandelnd" in den 1. Weltkrieg geschlittert? Wie kritisch gehen die deutschen Eliten mit ihrer Geschichte um? Wie (un)kritisch sind die deutschen Leitmedien?

Otto Köhler

Otto Köhler weiß, wovon er spricht. Der gerade 80 Jahre alt gewordene Köhler war seit den 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts journalistisch tätig und hat für "Vorwärts", "konkret", den RIAS, "Die Zeit", "Pardon", als Medienkolumnist beim "Spiegel", für "Stern", die Gewerkschaftszeitung "metall", für den "Freitag" und für den WDR gearbeitet. Manchen Medien war er zu kritisch. Heute schreibt er für die "junge welt" und die Zeitschrift "Ossietzky", deren Mitherausgeber er ist. 2007 erhielt er den Tucholsky-Preis mit der Begründung: "Otto Köhler hat die vielfach verschwiegene, verleugnete, verdrängte und gera-de deswegen nicht überwundene Nazi-Vergangenheit bundesdeutscher Eliten und Institutionen aufgedeckt und damit zu einer Auseinandersetzung beigetragen, die für eine demokratische Neugestaltung der Gesellschaft unerlässlich ist. Mit seiner glasklaren, nie von Betulichkeit getrübten Sprache ist er als scharfer Sprach- und Medienkritiker in der Bundesrepublik zu einem gefürchteten und bewunderten Gesellschaftskritiker in der Nachfolge Tucholskys geworden." Buchveröffentlichungen u.a.: "...und heute die ganze Welt. Die Geschichte der IG Farben und ihrer Väter" (1986), "Unheimliche Publizisten. Die verdrängte Vergangenheit der Medienmacher" (1995), "Die Große Enteignung" (2011).

Eine gemeinsame Veranstaltung der IG Metall Reutlingen, der Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg und des franz.K Reutlingen.

27.01.2014, 20:00 Uhr, Kulturzentrum franz.K, Unter den Linden 23, 72762 Reutlingen

Anhang:

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Letzte Änderung: 18.01.2015