Zum Jahresende teilte der Insolvenzverwalter der Fa. Henning Schmiedetechnik,
den Beschäftigten mit, dass die aktive Suche nach einem möglichen Investor eingestellt werde.
Die verbliebenen, ca. 55 Beschäftigten, erhielten alle ihre Kündigung (bereits zum 30.11.2013 wurden über 20 weitere Beschäftigten gekündigt) zum 31.03.2014.

Das bedeutet das endgültige Aus für die alte, eingesessene Metzinger Firma.

Insolvenzverwalter und Betriebsrat haben unter Beteiligung der IG Metall Reutlingen-Tübingen und der Anwaltskanzlei EHZ - ebenfalls Reutlingen, nicht nur einen Insolvenz -Sozialplan vereinbart, sondern auch eine sogenannte "Ausproduktion" bis zum 31.03.2014 organisiert.
Diese sichert nicht nur für die bisherigen Kunden eine Sicherstellung der Teileversorgung bis zu diesem Termin, sondern auch für alle gekündigten Beschäftigten eine Arbeitsmöglichkeit bis zum letzten Tag.
Ansonsten hätte ihnen ein vorzeitiger Beginn der Arbeitslosigkeit gedroht mit nachteiliger Wirkung auf die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes.

"Das hätte alles nicht so kommen brauchen" ist sich der langjährige Betriebsratsvorsitzende U. Mayer sicher, "wenn die alte Geschäftsführung schon viel früher auf den Rat der Betriebsräte und der Gewerkschaft gehört hätte!"
Ernst Blinzinger, 2.Bevollmächtigter der IG Metall VWst. RT- Tü sagte, hier fehlte schon seit einiger Zeit die gesetzliche Möglichkeit zur Mitbestimmung des Betriebsrats in wirtschaftlichen Angelegenheiten.
Der Versuch, der alten Geschäftsführung durch eine selbstverwaltete Insolvenz doch noch einmal das Ruder rumzureißen kam augenscheinlich zu spät, so dass dem Insolvenzverwalter nichts mehr übrigblieb als die Selbstverwaltung zu beenden und, nachdem auch kein Investor gefunden wurde, den Betrieb zu schließen.

Damit endet wohl endgültig die Geschichte der Metzinger Gesenkschmiede nach über
150 jährigem Bestehen. (gegr. 1860)