Tarifgespräche im Baugewerbe gescheitert

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06.05.2009 Arbeitgeber legen kein Lohnangebot vor

Die dritte Runde der Tarifverhandlungen für die bundesweit rund 700.000 Beschäftigten des Bauhauptgewerbes ist in Berlin ergebnislos beendet worden. Während die Arbeitgeber die Gespräche als noch nicht gescheitert bezeichneten, sagte eine Gewerkschaftssprecherin, es werde keine weiteren Verhandlungen geben. Nach Gewerkschaftsangaben wird nun überlegt, wann ein Schlichter angerufen werde. Ein solches Verfahren solle Ex-Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement leiten.

Wiesehügel will attraktive Arbeitsbedingungen

Die IG Bau fordert sechs Prozent mehr Geld und eine Anhebung der Ost-Löhne auf West-Niveau. Die Arbeitgeber hatten kein Lohnangebot vorgelegt. Zur Begründung der Forderung nach sechs Prozent mehr Geld - laut den Arbeitgebern die höchste seit 14 Jahren - verwies IG-BAU-Chef Klaus Wiesehügel auch auf den drohenden Nachwuchsmangel. Deshalb müsse die Branche für attraktive Arbeitsbedingungen sorgen.

Was ist die Basis für den Lohn?

Doch zunächst stand die grundsätzliche Frage nach einer neuen Lohnstruktur im Mittelpunkt der Verhandlungen. Die Arbeitgeber wollen Lohn- und Gehaltserhöhungen regional stärker differenzieren. Sie plädieren dafür, künftige bundeseinheitliche Grundlöhne am niedrigeren Ostniveau zu orientieren und dann um regionale Zuschläge zu erhöhen. Die IG BAU lehnte die Vorschläge ab und warf den Arbeitgebern vor, die Löhne auch im Westen auf Ost-Niveau drücken zu wollen. Die Gewerkschaft will den höheren Ecklohn in Westdeutschland als Basis für die Angleichung und für künftige Lohnerhöhungen.
tagesschau,06.05.2009

Letzte Änderung: 06.05.2009