Ver.di-Chef Bsirske vor Kita-Verhandlung

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27.05.2009 Erzieher nicht schlechter als Müllmänner bezahlen

Unmittelbar vor neuen Verhandlungen im Tarifkonflikt bei den Kindertagesstätten hat ver.di-Chef Frank Bsirske erneut eine deutliche Einkommensverbesserung für Erzieher verlangt.

"Es geht um die Frage, wie attraktiv der Erzieherberuf künftig sein wird", sagte der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft den "Ruhr Nachrichten". Erzieher dürften nicht schlechter bezahlt werden als Müllmänner. Monatlich müssten die Beschäftigten je nach Gehaltsstufe 200 bis 1000 Euro mehr erhalten.

Arbeitgeber bewegen sich

Zudem forderte Bsirske dringend Verbesserungen im Gesundheitsschutz der Erzieher. Wegen der hohen Belastung seien nur fünf Prozent der Beschäftigten der Meinung, unter den gegenwärtigen Arbeitsbedingungen gesund das Rentenalter erreichen zu können.

Ver.di möchte einen eigenen Tarifvertrag zum besseren Schutz der Beschäftigten durchsetzen. "Da geht es um Lärmdämmung, um besseres Mobiliar oder um Gruppengrößen, Personalschlüssel und Vertretungspools", sagte Bsirske.

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hatte gestern Abend Tarifverhandlungen angeboten, gleichzeitig aber ein sofortiges Ende der Streiks in kommunalen Kindertagesstätten und in weiteren Einrichtungen verlangt.

Friedenspflicht wird offiziell gewahrt

Die Verhandlungen werden heute Vormittag in Berlin aufgenommen. Die Streiks sollen dessen ungeachtet weitergehen, allerdings in geringerem Ausmaß.

Gestern hatten sich bundesweit mehr als 25.000 Erzieher und Sozialarbeiter daran beteiligt - die höchste Zahl in der aktuellen Streikwelle. Da für den Gehaltstarifvertrag noch die Friedenspflicht besteht, beziehen sich die Streiks nur auf die Forderung nach besserem Gesundheitsschutz.

tagesschau,27.05.2009

Letzte Änderung: 27.05.2009