Der Konzern steigerte im ersten Halbjahr 2009 seinen weltweiten Marktanteil deutlich. Wie VW mitteilte, erhöhte sich der Pkw-Marktanteil von Januar bis Ende Juni auf 12 Prozent, nach 9,9 Prozent im ersten Halbjahr 2008. Der Konzern-Absatz ging um 5 Prozent auf 3,1 Mio. Fahrzeuge zurück. Im Juni verzeichnete der VW-Konzern aber ein Absatzplus von 6,5 Prozent auf 609 800 Fahrzeuge.

Stark unterwegs war vor allem die Kern-Konzernmarke Volkswagen Pkw. Die Marke steigerte ihren weltweiten Absatz im ersten Halbjahr um 2,2 Prozent auf 1,9 Mio. Fahrzeuge.

KOMMENTAR: Krisengewinner Volkswagen
Es gibt auch Krisengewinner. Schokoladenfirmen etwa, Hamburgerketten - und VW. Der Wolfsburger Hersteller bringt das Kunststück fertig, auf seinem Heimatmarkt in den ersten sechs Monaten 18 Prozent mehr Fahrzeuge abzusetzen. Zwar ging der VW-Verkauf weltweit um 5 Prozent zurück, der globale Automarkt schrumpfte aber um 17 Prozent.

Für den Erfolg gibt es viele Väter. Die Abwrackprämie etwa, auf die mittlerweile viele Länder setzen. Hierzulande profitiert der VW-Konzern am meisten von dem Geld.

Die Wolfsburger haben darüber hinaus eine strategische Position, Anpassungsfähigkeit und Finanzkraft erreicht, in der sie dem langjährigen Primus Toyota das Wasser reichen können. Große Stückzahlen drücken die Kosten in Einkauf, Entwicklung und Produktion, der Trend zum Kleinwagen und Erfolge in Wachstumsmärkten wie China und Brasilien tun ihr übriges. Schlicht Glück hat VW mit seiner unbedeutenden Position im schlimm gebeutelten US-Markt: sie ist so schwach, dass der Rückgang kaum etwas ausmacht.

Nach dem gewonnen Kampf um Porsche darf sich VW über eine starke Weltmarkt-Position freuen. Bei aller derzeitigen Schelte am VW-Chefaufseher Ferdinand Piëch: In dem Unternehmen läuft derzeit vieles gut. THOMAS VEITINGER

südwest presse,25.07.2009