Die Angst geht um

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28.10.2009 Bagatelldiebstahl: Starke Verunsicherung bei den Arbeitnehmern

Viel zu tun hatten zehn Juristinnen und Juristen der DGB Rechtsschutz GmbH am 14. Oktober im Studio 6 von Stern TV: Günther Jauch bat die DGB Rechtsschutz GmbH zur bislang größten Telefon- und Chat-Aktion der Sendung um Unterstützung. Das Thema: "Kündigungen wegen Bagatell-Diebstahl". Mit Headsets und PCs ausgestattet beantworteten von 22.30 Uhr bis nach Mitternacht die Arbeitsrecht- und Sozialrechts-Experten der größten deutschen und europäischen "Fachkanzlei" unermüdlich die unterschiedlichsten Zuschauerfragen rund um den Kündigungsschutz.

Die Angst geht um

Dabei zeigte sich, dass zurzeit eine sehr große Unsicherheit herrscht, was am Arbeitsplatz erlaubt ist und was nicht: so wird das Aufladen von privaten Mobiltelefonen oder die Mitnahme von ausrangiertem Eigentum der Firma seitens der Arbeitnehmer oftmals nicht als Diebstahlsdelikt wahrgenommen. Im Fall von aktuellen Kündigungen rieten die Rechtsexperten die Betroffenen zur Inanspruchnahme des kostenlosen Rechtsschutzes für Gewerkschaftsmitglieder.

Anzahl verhaltensbedingter Kündigungen in der Krise konstant

Sabine Burgschat-Schuller, Leiterin PR, Marketing und Kommunikation, kommentiert: "Der derzeitige Medienrummel um Bagatelldiebstähle hat bei der DGB Rechtsschutz GmbH bisher nicht zu einer Erhöhung der Verfahrens-Neuzugänge aufgrund verhaltensbedingter Kündigungen geführt. Diese stellen seit zwei Jahren konstant fünf bis sieben Prozent der gesamten Verfahren im Arbeitsrecht I. Instanz. Das sind um die 1000 Neuzugänge pro Quartal deutschlandweit. Allerdings sind viele der zurzeit Betroffenen in kleineren Dienstleistungsbetrieben tätig und keine Gewerkschaftsmitglieder, so dass diese Fälle nicht auf unserem Schreibtisch landen."

Klagewelle rollt weiter bei betriebsbedingten Kündigungen

Betrachtet man die Neuzugänge der Fälle bei der DGB Rechtsschutz GmbH aufgrund betriebsbedingter Kündigungen Gewerkschaftsmitgliedern, haben die rund 360 Rechtssekretärinnen und Rechtsekretäre weiterhin alle Hände voll zu tun. "Vergleicht man das 3. Quartal 2009 mit dem gleichen Vorjahreszeitraum, verzeichnen wir immerhin noch eine Zunahme von 64 Prozent (2. Quartal 88 Prozent) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutschlandweit, wobei die Region Baden-Württemberg wie im vorigen Quartal Spitzenreiter mit einer Zunahme von 93 Prozent bleibt.

dgbrechtsschutz

Letzte Änderung: 28.10.2009