Lohn für zwei Millionen Menschen

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14.01.2010 Von den Tarifgesprächen für den öffentlichen Dienst sind unmittelbar 1,2 Millionen Beschäftigte in den Kommunen und beim Bund betroffen.

Ein Tarifabschluss in diesem Bereich hat jedoch auch Auswirkungen auf die Gehälter bei der Bundesagentur für Arbeit sowie bei den großen Sozialverbänden und anderer Institutionen. Zudem wird der Abschluss in der Regel auch auf die 360 000 Beamten des Bundes übertragen. Die Gewerkschaften Verdi und die Tarifunion des Beamtenbundes (dbb) sprechen deshalb von mehr als zwei Millionen betroffenen Beschäftigten.

Die Gewerkschaften verlangen Verbesserungen im Gesamtumfang von fünf Prozent. Dabei haben sie bisher keine konkrete Zahl für die lineare Anhebung der Gehälter genannt. Neben mehr Geld wollen sie eine tarifvertragliche Altersteilzeit, Verbesserungen für Auszubildende sowie eine flexiblere Gehaltsstruktur durchsetzen.

Die Arbeitgeber haben noch kein konkretes Angebot gemacht. Die Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) stellte allerdings 1,2 Prozent mehr Geld in Aussicht, was in etwa dem Volumen des Tarifvertrages entspricht, der im März 2009 für die Angestellten der Länder abgeschlossen wurde.

Zu den Kosten der Gewerkschaftsforderungen gibt es unterschiedliche Angaben: Verdi spricht von 4,5 Milliarden Euro, die Arbeitgeber beziffern sie auf 5 Milliarden Euro - 3,7 Milliarden bei den Kommunen und 1,3 Milliarden beim Bund.

Nach Berechnungen der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung sind die Tarifvergütungen im öffentlichen Dienst seit 2000 um insgesamt 17 Prozent gestiegen, in der Gesamtwirtschaft dagegen um 21,4 Prozent.

südwest presse,14.01.2010


Letzte Änderung: 14.01.2010