Düstere Aussichten für Opel

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28.02.2010 Opel trifft vor allem bei der Bundesregierung mit der Bitte um einen neuerlichen Milliardenkredit auf mehr und mehr Widerstand.

Bis zum Sommer reicht das Geld noch, dann droht dem Unternehmen die Insolvenz. Genaue Zahlen wie es um den Autobauer im vergangenen Jahr ausgesehen hat, gibt es im Gegensatz zur Konkurrenz noch nicht. Immerhin hat es Opel jetzt geschafft den Jahresabschluss für 2008 zu veröffentlichen, acht Monate nachdem ihn die Wirtschaftsprüfer von Deloitte & Touche abgesegnet haben.

Er deckt zwar nur die deutschen Werke ab, belegt gleichwohl die schwierige Lage. 2008 musste die Adam Opel GmbH einen Verlust von 1,16 Mrd. EUR verkraften. Trotz einer Kapitalspritze von 450 Mio. EUR der Muttergesellschaft General Motors (GM) war das Eigenkapital Ende 2008 auf magere 200 Mio. EUR geschrumpft, die Eigenkapitalquote von 11,2 auf nur noch 2,6 Prozent zusammen geschmolzen.

Der Umsatz sackte um 17 Prozent auf 12,1 Mrd. EUR ab, der Verlust erhöhte sich von 362 Mio. EUR auf 1,16 Mrd. EUR. Ende 2008 sei das Stammkapital zu mehr als 50 Prozent verloren gewesen. "Der Fortbestand von Opel ist durch Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung bedroht," ziehen die Wirtschaftsprüfer ein düsteres Fazit, falls das Sanierungskonzept nicht realisiert wird. Gemeint ist die geplatzte Übernahme durch den Zulieferer Magna. otr

südwest presse,27.02.2010

Letzte Änderung: 28.02.2010