Vor den Toren von science+computing ...

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21.12.2016 Vorstand des Cloud-Computing-Spezialisten s+c in Tübingen wirbt indirekt (und ungewollt?) für die IG Metall. Auf jeden Fall aber sehr erfolgreich!

Nachdem die IG Metall auf eine Betriebsversammlung eingeladen wurde, um die möglichen Wege zur Erlangung von Tarifregelungen für die über 300 Beschäftigten der s+c aufzuzeigen, entwickelte sich eine regelrechte Eigendynamik. Ein Auslöser dafür sei aus Sicht von mehreren Beschäftigten gewesen, dass der Vorsitzende des s+c Vorstands Martin Matzke den Beschäftigten nicht erklären konnte, warum die übliche Entgelterhöhung zur Jahresmitte 2016 ausbleiben musste.

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Die Erkenntnis jedoch, dass man gemeinsam möglicherweise mehr erreichen kann, zeigt sich durch einen regelrechten "Zulauf" an Neumitgliedern zur IG Metall. "Eigentlich müssten wir Herrn Matzke dankbar sein, dass sich die Beschäftigten über die Situation ärgern, weil wir so viele neue Mitglieder zum Jahresende gewonnen haben. Doch darum geht es nicht. Wir werden uns mit der erforderlichen Ernsthaftigkeit mit den Wünschen der Beschäftigten auseinandersetzen. Wir sehen diese Eintritte als Arbeitsauftrag für die IG Metall und fragen die Bedürfnisse unserer Mitglieder ab, um dann gemeinsam eine Vorgehensweise zu besprechen, wie es gelingen kann in konstruktive Gespräche auf Augenhöhe mit der Geschäftsführung zu gelangen", so Michael Bidmon von der IG Metall Reutlingen-Tübingen.

Zu diesem Zweck hat die IG Metall zusammen mit einigen betrieblichen Akteuren am heutigen Morgen ein Stimmungsbild abgeholt und etliche Gespräche mit den zur Arbeit gehenden Beschäftigten vor den Zugängen zum Betrieb geführt. Gewerkschaftssekretär Thomas Weber war vor Ort dabei: "Die Reaktionen der Beschäftigten waren durchweg positiv und die Infoaktion wurde von den KollegInnen bei s+c als ausgesprochen hilfreich bewertet. Die Stimmung war sehr entspannt, aber auch geprägt von dem entschlossenen Willen die Wertschätzung für ihre Arbeit wieder zu bekommen."

ATOS hatte im Sommer schon bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, als der Konzern den bestehenden Tarifvertrag, der in weiten Teilen des Konzerns gültig ist (nicht jedoch bei s+c), nicht einhalten wollte. Das zog zum Teil massive Warnstreiks nach sich, wodurch eine tarifliche Lösung erreicht werden konnte.

Letzte Änderung: 22.12.2016