Urabstimmung Sauter - 92,7% für Streik!

Vorschaubild

31.01.2018 Seit Jahresmitte 2017 ist Sauter Feinmechanik in Metzingen nicht mehr Mitglied im Arbeitgeberverband. Die Belegschaft will sich die Tarifbindung zurück kämpfen. Die Streiklokomotive nimmt Fahrt auf!

Inhaltsbild

Die Frage, ob die Urabstimmung im Betrieb erfolgen kann, hatte die IG Metall gleich gar nicht gestellt. Die Abstimmung fand im Freien vor dem Firmengelände statt, und die Stimmung war offensichtlich sehr zuversichtlich.

Die Urabstimmung ist die Satzungsrechtliche Abstimmung innerhalb der IG Metall, bei der die Mitglieder im betroffenen Betrieb über Streik abstimmen. Bevor ein Streik beim Vorstand der IG Metall beantragt werden kann, müssen sich mindestens 75% der Mitglieder des Betriebs für einen Streik aussprechen. Michael Bidmon, der für den Betrieb zuständige Gewerkschaftssekretär weiß: "Wer Nein ankreuzt und nicht zur Wahl geht, obwohl er anwesend ist, muss dabei als Nein-Stimme gewertet werden. Dass dann trotz mehrfach berichteten Einschüchterungsversuchen in der Firma ein solches Ergebnis zustande kam, zeigt, dass die Belegschaft entschlossen ist, die Tarifbindung zurückzuerobern."

Selbst vielfache Versuche seitens der IG Metall, die Geschäftsführung von Sauter an den Verhandlungstisch zu bringen, blieben unbeantwortet. Der Geschäftsführer beharrt nach wie vor darauf, dass der BR eine (rechtswidrige) Betriebsvereinbarung über kollektive (Mini-)Entgelterhöhungen abschließt.

Auf der Betriebsversammlung am 30.1.18 gab es den bislang letzten Versuch von Seiten der IG Metall und der betrieblichen Tarifkommission, doch noch eine Gesprächsebene zu finden. "Kein einziger Beschäftigter hat sich bei der Betriebsversammlung dazu bekannt, auf tarifliche Rechte verzichten zu wollen. Noch nichteinmal die Führungsriege um den Geschäftsführer Michael F. Rudloff", berichtet Bidmon. Bidmon wurde vom Vorstand der IG Metall beauftragt eine betriebliche Tarifkommission zu wählen und als Verhandlungsführer die Rückkehr zur Tarifbindung zu verhandeln.

"Das traurige an der Sache ist, dass Geschäftsführer Rudloff offensichtlich nicht begreifen will, dass er für die angestrebten Veränderungen in der Firma seine Belegschaft braucht. Mit dieser Aktion bringt er sie allerdings eher gegen sich auf, als dass er sie für einen außergewöhnlichen Einsatz motiviert. Vielleicht tut sich aber auch etwas, wenn er sieht, welche Energie und welchen Einsatz seine Belegschaft beim Streik bringt? Diese Kraft sollte er besser für die GEMEINSAME Ausrichtung der Firma für die Zukunft nutzen", meint Bidmon mit Blick auf den bevorstehenden Streik.

#SauterBrauchtTraif #IGMRT

Letzte Änderung: 02.02.2018