Beschäftigte und IG Metall kämpfen gegen Tarifflucht bei Himmelwerk
Jetzt gehts um die Wurst.

*Austritt aus dem Arbeitgeberverband löst Ärger aus
*IG Metall fordert Anerkennungstarifvertrag
*Beschäftigte protestieren in der Mittagspause

Die Gewerkschaft wirft dem Tübinger Unternehmen Himmelwerk Tarifflucht vor. An einer Pausenaktion mit Grillwurst im Gewerbegebiet Neckaraue, beteiligte sich nahezu die gesamte Belegschaft. Bereits zum Jahreswechsel hatte die Geschäftsführung heimlich ihre Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband Südwestmetall gekündigt Offensichtlich, um ihren Beschäftigten die Tarifbindung zu nehmen, wobei diese und der Betriebsrat erst Mitte Februar darüber in Kenntnis gesetzt wurden. Die IG Metall fordert nun einen Anerkennungstarifvertrag.

Bereits am 16. März wurde die Tarifforderung im Rahmen einer Betriebsversammlung an die Geschäftsführung von Himmelwerk übergeben. Bei einer Befragung unter allen Beschäftigten, deren Ergebnis im Rahmen der Versammlung präsentiert wurde, hatten sich 93 % der Mitarbeiter für einen Tarifvertrag ausgesprochen. Mit der aktiven Mittagspause, unter dem Motto "Jetzt geht`s um die Wurst", am 25. März nimmt die Tarifbewegung nun Fahrt auf.

Tanja Silvana Nitschke, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Reutlingen-Tübingen, stellte am Freitag klar: "Die Beschäftigten von Himmelwerk wollen eine Zukunft mit Tarifvertrag, daraus ergibt sich für uns ein klarer Handlungsauftrag."

Ludwig Joos, zuständiger Gewerkschaftssekretär für das Unternehmen, ergänzt: "Die Beschäftigten sind enttäuscht und sehr verärgert. Im vergangenen Jahrzehnt war die wirtschaftliche Situation bei Himmelwerk wechselhaft. Die Belegschaft hatte dabei immer wieder auf tarifliche Ansprüche verzichtet und mit diesen Beiträgen die Zukunftsfähigkeit ganz wesentlich gestützt. Jetzt, wo schwarze Zahlen geschrieben werden, begeht die Firma Tarifflucht. Das können und werden wir nicht akzeptieren."

Zur Himmelwerk Hoch- und Mittelfrequenzanlagen GmbH: Himmelwerk ist Spezialist für Hochfrequenzanlagen und Mittelfrequenzanlagen zur induktiven und kapazitiven Erwärmung. Das Tübinger Unternehmen beschäftigt derzeit 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.