Aktive diskutieren Tarifforderung

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20.06.2024 Zahlreiche Betriebsratsmitglieder und Vertrauensleute diskutierten über die Tarifforderung der Metall- und Elektroindustrie vor dem Hintergrund der regionalen Bedingungen um Reutlingen und Tübingen.

In einer Tarif-Konferenz am 19. Juni der IG Metall Reutlingen-Tübingen zur Forderungsdiskussion in der Metall- und Elektroindustrie erörterten Betriebsratsmitgleider und Vertrauensleute aus den Betrieben der Region ihre Erwartungen an die Tarifrunde 2024.

Die wirtschaftliche Situation in den Betrieben stellt sich demnach unterschiedlich dar. Dennoch waren sich die Kolleginnen und Kollegen einig, dass eine Null-Runde, wie von Arbeitgeber-Verhandlungsführer Harald Marquardt gefordert, keinesfalls akzeptierbar sei.

Den Mammutteil am realen Brutto-Inlandsprodukt (BPI) stellt der private Konsum

Saskia Genthner (Bezirksleitung der IG Metall Baden-Württemberg) stellte die Prognosen der wesentlichen Wirtschaftsforschungsinstitute dar. Diese erwarten bis zum Jahr 2025 einen Anstieg des realen BPI (also dem Wert aller Güter und Dienstleistungen, die in einem Jahr innerhalb Deutschlands erwirtschaftet werden, unabhängig von Veränderungen der Preise) von bis zu 1,5 %.

Dabei leiste der private Konsum einen großen Anteil zur konjunkturellen Erholung. Mit einem Wachstumsbeitrag von prognostiziert 0,5 % bereits im Jahr 2024 und einem weiteren Anstieg bis auf 0,7 % bis im Jahr 2025 bleibe der private Konsum weiterhin der wichtigste Wachstumstreiber.
Die Kolleginnen und Kollegen waren sich einig, dass es für diesen Konsum dringend eine entsprechende Entgelterhöhung brauche.

Jugendliche und Auszubildenden streben nach Unabhängigkeit und wollen nicht auf Nebenjobs angewiesen sein!

Besonders viele Auszubildende und und deren Interessenvertretungen meldeten sich zu Wort. Ihnen ging es um eine deutliche Verbesserung der Einkommenssituation durch eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen. Schließlich seien auch die Mieten und Lebenshaltungskosten deutlich gestiegen. Wenn Jugendliche unabhängig von den Eltern sein sollen und nicht noch Nebenjobs neben der Ausbildung annehmen müssen, sei eine deutliche Erhöhung der Ausbildungsvergütung unabdingbar.
Die Diskussion um die Forderungsempfehlung des IG Metall Vorstandes unter der Berücksichtigung der regionalen Rahmenbedingungen ergab einen Korridor von 6-8% mehr Geld auf 12 Monate Laufzeit und eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen, auch um mehr Zeitsouveränität der Beschäftigten im Arbeitsalltag als "Reutlinger Empfehlung".

Forderungsbeschluss in Baden-Württemberg am Freitag

Mit diesem Stimmungsbild ausgestattet werden die örtlichen Mitglieder der Großen Tarifkommission der Branche am Freitag, den 21.06.2024 die Forderung der Baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie diskutieren und abstimmen.

Anhänge:

Der fotografische Blick auf die Konferenz

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Letzte Änderung: 20.06.2024