Textilindustrie
Was heute in einem Jahr getragen wird, ist jetzt schon festgelegt: Im Februar wird die Mode für Herbst und Winter 2007/2008 präsentiert. Bei Herstellern und Handel gibt es jedoch einen Trend zu häufigerem Kollektionswechsel, manchmal sogar monatlich.
Die größten Nähstuben stehen heute in Asien: Fernost sei zur Hauptlieferregion für den Bekleidungshandel in Deutschland geworden. Die internationalen Bekleidungshersteller konkurrieren zum Teil um Produktionsstätten, die in ihrem Auftrag die Kleidung in den Niedriglohnländern nähen.
Die Kapazitäten müssen frühzeitig belegt werden. Bekleidungsstoffe und Zutaten wie Schulterpolster, Reißverschlüsse und Knöpfe würden ebenfalls weltweit eingekauft und müssen zu den Herstellern
transportiert werden.
Die Fertigware kommt dann aus Kostengründen meistens per Schiff hierher.
Große Bekleidungsfilialisten, die über eigene Läden verfügen, können am schnellsten auf neue Trends und Wettereinflüsse reagieren. Alle übrigen Textilhändler hätten zumeist feste
Abnahmeverpflichtungen gegenüber ihren Lieferanten, auch wenn mal das Geschäft nicht so gut laufe.
Bei Herstellern und Handel gebe es den Trend zu einem häufigeren Kollektionswechsel. Bei kleineren Stückzahlen und niedrigen durchschnittlichen Lagerbeständen sinke nicht nur das Mode- und Wetterrisiko, sondern auch die
Kapitalbindung.
Vier statt der früheren zwei Saisons sind im breiten Markt schon heute üblich. Dies entspricht auch den gefühlten Jahreszeiten.
Eine Reihe von Anbietern biete bereits jeden Monat eine neue Kollektion an. Damit steige der Kaufanreiz für die Verbraucher, weil ein ins Auge gefasstes Bekleidungsstück schnell ausverkauft sein könnte.
Südwestpresse, 24.01.07, gekürzt
Letzte Änderung: 21.11.2007