Tarifverhandlungen

19.04.2007 Huber rechnet mit Warnstreiks

"Ich verstehe Arbeitgeber nicht, die so optimistisch sind zu glauben, dass es bis Ende der Friedenspflicht zu einer Einigung kommt", sagte Berthold Huber, der stellvertretende Vorsitzende der IG Metall, am Rande einer Funktionärskonferenz in Laupheim.
Denn Voraussetzung dafür sei, dass die Arbeitgeber ihr Angebot von 2,5 Prozent mehr Lohn und einem Konjunkturbonus von 0,5 Prozent "gravierend nach oben korrigieren".
Eine konkrete Zahl wollte Huber nicht nennen. Nur so viel: "Dass wir unter Bau abschließen, darf niemand erwarten". Also wenigsten 3,5 Prozent mehr Lohn. Huber: "Wir wollen besser abschließen als die Chemie", also über 3,6 Prozent.
Die IG Metall geht indes mit ihrer Forderung nach 6,5 Prozent mehr Lohn auch in die nächste Verhandlungsrunde. Wenn bis Ablauf der Friedenspflicht am 28. April kein akzeptabler Vorschlag vorliege, "werden wir massiv in Warnstreiks gehen", droht Huber, wobei diese Phase nicht lang dauern werde. Für Mitte Mai, so das Szenario, stehe eine Entscheidung über weitere Schritte Richtung Arbeitskampf an.
Denn die Beschäftigten hätten kein Verständnis für eine Verschleppung der Einigung. Das Arbeitgeber-Argument, nicht alle Betriebe profitieren von der besseren Konjunktur, lässt Huber nicht gelten. Es sei noch nie der Fall gewesen, dass es allen gleich gut geht. "Wir orientieren uns deshalb am Durchschnitt."
Südwestpresse, 19.04.07

Letzte Änderung: 21.11.2007