Gesundheitsreform
Der Dauerstreit über die Gesundheitsreform hat auch die Eröffnung des 110. Deutschen Ärztetags in Münster bestimmt. Der Präsident der Bundesärztekammer, Jörg Dietrich Hoppe, erklärte, die Reform
löse keines der wesentlichen Probleme, bringe den Ärzten aber "das Gefühl der völligen Fremdbestimmung unseres ärztlichen Handelns".
Ein patientengerchtes Gesundheitswesen funktioniert nicht nach den Gesetzen der Marktwirtschaft. Vor allem im Krankenhaus weise die Reform den Weg zu einer industrialisierten Medizin.
Diese Entwicklung wollen die Ärzte nicht hinnehmen. Die Ärzte seien zudem nicht länger bereit, die Unterfinanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung durch unbezahlte Arbeit zu kompensieren, erklärte Hoppe, der
sich auf dem bis Freitag dauernden Ärztetag zu Wiederwahl stellt.
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hielt dagegen, die Reform habe zahlreiche Forderungen der Ärzte aufgenommen und müsse nun umgesetzt werden.
Südwestpresse, 16.05.07
Letzte Änderung: 21.11.2007