"Die Linke" kommt
Die Fusion von Linkspartei und WASG ist besiegelt. Bei Urabstimmungen in beiden Parteien sprachen sich die Mitglieder mit großer Mehrheit für den Zusammenschluss der SED-Nachfolgepartei und der westdeutschen Wahlalternative
Arbeit und soziale Gerechtigkeit aus. Das gaben die Parteien am Samstag in Berlin und Fürth bekannt.
An der am 30. März gestarteten Urabstimmung beteiligten sich 82,6 Prozent der Mitglieder der Linkspartei. Davon votierten 96,9 Prozent für die Fusion, teilte Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch in Berlin mit.
Bei der WASG gaben 49,8 Prozent ein Votum ab. Davon stimmten 83,9 Prozent für die Fusion, gab der WASG-Bundesvorstand in Fürth bekannt. Am 15. Juni kommen beide Parteien in Berlin zum letzten Mal zu eigenen Parteitagen
zusammen, um ihre Kandidaten für den Vorsitz der neuen Partei "Die Linke" aufzustellen.
Konflikt um Kurs - Struck: "Kein Bündnis mit Linkspartei".
Die Sozialdemokraten diskutieren nach dem ersten Wahlerfolg der Linkspartei im Westen und angesichts ihres anhaltenden Stimmungstiefs wieder über den richtigen Kurs.
SPD-Fraktionschef Peter Struck lehnt ein Bündnis mit der Linkspartei nach der nächsten Bundestagwahl ab und äußerte sich stattdessen lobend über die FDP.
Struck will die Wähler der Linkspartei zurückgewinnen, indem "wir darauf achten, dass die SPD die linke Kraft in Deutschland bleibt", sagte er.
Der Sprecher der parlamentarischen Linken, Ernst Dieter Rossmann, meinte, bis zur Bundestagswahl 2009 müsse die SPD darum kämpfen, die Linkspartei im Westen abzudrängen.
"Wenn das nicht gelingt, muss man für 2013 neu nachdenken". Bündnisse mit der Linkspartei dürfen nicht auf immer für tabu erklärt werden.
Sonntag Aktuell, 20.05.07
Letzte Änderung: 21.11.2007