Immer häufiger werden Polizisten nach Angaben des Landesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei Opfer von Gewalt.
"Gewalt tritt immer schneller, immer häufiger auf und wird immer intensiver", sagte Josef Schneider. Vor allem jugendliche Spätaussiedler seien besonders gewalttätig. Während früher mit Fäusten gekämpft worden sei, kämen heute Waffen und Schlagstöcke gegen Polizisten zum Einsatz.
Häufig sei Alkohol im Spiel. Die Zunahme der Gewalttaten hänge auch damit zusammen, dass Polizisten keine Ruhephasen mehr hätten.
"Wenn früher die Sperrzeiten gegriffen haben, ist es in den Städten ruhig geworden."
Nach Angaben des Innenministeriums hat sich die Zahl der Gewalttaten gegen Polizeibeamte seit 1996 fast verdoppelt. Damals sind 1461 Fälle registriert worden, 2006 waren es 2792.
Auch die Straftäter sind brutaler geworden. Im Jahr 1996 sind 305 Polizisten durch Rechtsbrecher verletzt worden, 2006 waren es 394. In den vergangenen zehn Jahren sind zwei Beamte getötet worden, darunter Ende April die 22-jährige Polizistin in Heilbronn.
Südwestpresse, 25.06.07