Gefährliche Strandfotos

05.07.2007 Deutsche Touristen wandern im Ausland oft ins Gefängnis für Vergehen, die in der Heimat keine Straftaten sind

Immer wieder wandern deutsche Urlauber im Ausland ins Gefängnis- mitunter für Vergehen, die in ihrer Heimat keine Straftaten sind oder weniger streng geahndet würden.
"Pro Jahr betreuen die Mitarbeiter der deutschen Konsulate weltweit 2500 bis 3000 inhaftierte Deutsche", sagt ein Sprecher des Auswärtigen Amtes (AA).
Majestätsbeleidigung in Thailand, illegale Jobs zum Aufbessern der Reisekasse in den USA, zu schnelles Autofahren in der Schweiz - die Liste der Vergehen, auf die Haftstrafe stehen, ist lang.
Viele schlittern ahnungslos ins Unglück. Als in Thailand ein angetrunkener Schweizer Bilder von König Bhumibol mit Farbe bespritzte, wurde er im März zunächst zu zehn Jahre Gefängnis verurteilt, dann aber bald in seine Heimat abgeschoben. Die Möglichkeit einer Haftstrafe besteht in einigen Ländern auch für homosexuelle Handlungen: In Malaysia beispielsweise drohen bis zu 20 Jahre Gefängnis und Stockschläge.
In den USA reicht es unter Umständen aus, am Strand Fotos von den nicht vollständig bekleideten eigenen Kindern zu machen, um in Untersuchungshaft zu landen.
"Die Grenzen zwischen harmlosen Familienfotos und strafbaren "sexuell suggestiven" Fotos verlaufen in den Augen der Ermittlungsbeamten fließend", heißt es beim AA.
Südwestpresse, 05.07.07

Letzte Änderung: 21.11.2007