Arbeitslose Lehrer sehen rot
Fast 3000 arbeitslose Lehrer haben gestern in Stuttgart für ihre Einstellung in den Schuldienst demonstriert. Sie forderten die Landesregierung auf, gesperrte und gestrichene Lehrerstellen wieder zu besetzen. Dadurch könnten im
neuen Schuljahr rund 1000 Lehrer mehr eingestellt werden, rechnet die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) vor.
Auf den Plakaten und Transparenten der meist rot gekleideten Lehrer standen Sprüche wie "Qualifiziert, motiviert, arbeitslos" oder "Kein Wissen, kein Geld - Bildung zerfällt".
"Wer für das Kinderland Baden-Württemberg wirbt und sich selbst noch ernst nimmt, der kann nicht zusehen, dass Lehrerstellen gestrichen werden, während in den Schulen die Klassen voll sind und immer mehr Unterricht
ausfällt", sagte der GEW-Landesvorsitzende Reiner Dahlem.
Die SPD-Landesfraktion sprach von einem beschäftigungspolitischen "Skandal".
Nach Angaben der GEW werden im kommenden Schuljahr nur 3000 von 8000 Junglehrern eingestellt. In den Grund, Haupt- und Realschulen wurden lediglich zwischen 13 und 16 Prozent der Bewerber eine Stelle bekommen. An den Gymnasien komme nur
jeder zweite Bewerber zum Zug.
Südwestpresse, 11.07.07
Letzte Änderung: 21.11.2007