IG Metall verärgert
In der Diskussion um den Fachkräftemangel in der südwestdeutschen Metallindustrie hat die Gewerkschaft IG Metall gefordert, Arbeitnehmer nicht mit längeren Arbeitszeiten für Fehler bei der Aus- und Weiterbildung zu
bestrafen.
Damit kritisierte IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann in Stuttgart den Chef des Arbeitgeberverbandes Stefan Roell, der den Fachkräftemangel in Zusammenhang mit verlängerten Arbeitszeiten für die Belegschaft gebracht
hatte. Laut Roell fallen die meisten Betriebsvereinbarungen, die den Tarifvertrag von Pforzheim ermöglicht hatte, auf unentgeltliche Arbeitszeitverlängerung.
Hofmann wandte sich auch gegen die von dem Ulmer Unternehmer Roell geforderten Eingriffe in geltende Schutzbestimmungen für ältere Arbeitnehmer.
"Dahinter verbirgt sich der durchsichtige Versuch, sich aus der Verantwortung für humane und altersgerechte Arbeits- und Leistungsbedingungen zu schleichen."
Je altersgerechter Arbeitsbedingungen seien, umso weniger würden Menschen das Interesse zum vorzeitigen Ausstieg entwickeln.
"Es geht nicht darum, dass die Menschen nicht mehr arbeiten wollen, sondern dass sie nicht mehr arbeiten können", sagte der Gewerkschaftsführer.
Südwestpresse, 13.07.07
Letzte Änderung: 21.11.2007