Gesundheitsreform

24.07.2007 Unsichere Ärzte und Patienten

Wenn sie ein Thema anpackt, dann richtig. Davon können die Scientologen ein Lied singen. Jetzt hat sich Renate Hartwig der Gesundheitsreform angenommen.
Anfang der 90er Jahre hat sie ein Thema auf die Tagesordnung von Politik und Gesellschaft gesetzt, dass bis dahin nur unter Fachleuten diskutiert worden war: Scientology. Und sie holte es aus der Nische der Experten und konfrontierte die Menschen damit.
Jetzt beackert Renate Hartwig ein mindestens so explosives Thema: Die Gesundheitsreform und ihre Auswirkungen.
"Wir sind alle Patienten. Wir zahlen alle Versicherungsbeiträge, und haben ein Recht darauf zu erfahren, was mit unserem Geld geschieht." Genau das sei aber nicht der Fall, sagt die Buchautorin. Bei ihren Recherchen habe sich gezeigt, wie unsicher Beitragszahler aber auch Mediziner seien.
Und auf ihrer Homepage häufen sich Meldungen, wie etwa chronisch Kranke unter den neuen Vorschriften zu leiden haben, während die Kassen mit als Vorsorge getarnten Fitness- und Wellness -Programmen neue Kunden werben.
Fazit: "Man kann von den Kassen alles haben, solange man nicht ernsthaft krank wird.
Hartwig sieht auch das Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Hausarzt in Gefahr. Auf vielen Praxis - Computern laufe eine Software, die den Mediziner daran erinnere, wie viel Behandlungszeit die Kassen pro Diagnose bezahlen. Ist diese abgelaufen, erscheint der zynische Kommentar: "Die veranschlagte Behandlungszeit für diesen Patienten ist abgelaufen."
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Südwestpresse, 24.07.07

Letzte Änderung: 21.11.2007