Arbeitsmarkt hellt sich weiter auf
Im Juli war die Arbeitslosigkeit in Deutschland so niedrig wie seit 1995 nicht mehr in diesem Monat. Gegenüber Juni dieses Jahres stieg die Quote allerdings.
Die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt hält an: Trotz der üblichen Sommerflaute ist die Arbeitslosigkeit in Deutschland im Juli im Vergleich zum Juni nur geringfügig gestiegen. Sie lag damit auf dem niedrigsten
Juli-Stand seit 12 Jahren. Eine geringere Juli-Arbeitslosigkeit gab es zuletzt 1995.
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) waren im Juli 3 715 000 Menschen ohne Arbeit. Das waren zwar 28 000 mehr als im Juni, aber 671 000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,1 Punkte auf 8,9 Prozent
zu. Vor einem Jahr lag sie noch bei 10,5 Prozent.
Nach Einschätzung des BA-Vorstandschefs Frank Jürgen Weise spiegeln die jüngsten Arbeitsmarktdaten die weiterhin gute konjunkturelle Lage wieder. Weil sich im Sommer viele Jugendliche nach Abschluss von Ausbildung oder
Schule vorübergehend arbeitslos gemeldet haben, kletterte die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren um 60 000 auf 426 000.
Die Arbeitslosigkeit in Baden-Württemberg ist im Monatsvergleich im Juli entgegen dem Bundestrend leicht gesunken. Rund 265 200 Frauen und Männer waren nach Angaben der Regionaldirektion der BA ohne Arbeit. Das waren 0,4
Prozent weniger als im Juni.
Die Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg war wie im Vormonat mit 4,8 Prozent die bundesweit niedrigste.
Die Arbeitslosenquote in Bayern ist erstmals seit fast sechs Jahren wieder unter die Marke von 5 Prozent gesunken. Im Juli waren in Freistaat 342 200 Menschen arbeitslos gemeldet, berichtete die Regionaldirektion der BA. Das waren 5 500
weniger als im Juni und 86 200 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ging im Juli um 0,1 Punkte zurück. Vor einem Jahr hatte sie noch bei 6,3 Prozent gelegen.
Die Lage am deutschen Arbeitsmarkt hat sich im EU-Vergleich deutliche verbessert. Nach Berechnungen des Europäischen Statistikamtes EUROSTAT lag die deutsche Arbeitslosenquote im Juni mit 6,4 Prozent um 0,5 Punkte unter dem
EU-Durchschnitt von 6,9 Prozent.
Im Juni 2006 hatte die deutsche Quote mit 8,3 Prozent noch deutlich über der europäischen Arbeitslosigkeit von damals 7,9 Prozent gelegen.
Die niedrigste Arbeitslosigkeit verzeichneten die Niederlande, Dänemark, Zypern und Irland mit Werten zwischen 3,3 und 4 Prozent.
Südwestpresse, 01.08.07
Letzte Änderung: 21.11.2007