Urlaub für Weiterbildung nutzen?

04.08.2007 Die Deutschen sollten nach Ansicht des DIHK im Urlaub nicht nur auf der faulen Haut liegen

Die Deutschen sollten nach Ansicht des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) im Urlaub nicht nur auf der faulen Haut liegen, sondern sich auch beruflich weiterbilden. Dieser Vorstoß des DIHK -Geschäftsführers Martin Wansleben löste gestern bei Gewerkschaften, SPD und Linkspartei große Empörung aus.
"Ratschläge und Forderungen, wie wir unseren Urlaub zu verbringen haben, braucht niemand", sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock in Berlin.
Die DGB-Funktionärin Sehrbrock warf den Unternehmen vor, dass ihre Investitionen für Weiterbildung gesunken seien. Dagegen gäben die Arbeitnehmer immer mehr für eigene Qualifizierung aus, jährlich rund 500 Euro. Auch Bildungsurlaub, den es leider nicht in allen Bundesländern gebe, sei eine gute Möglichkeit, Neues zu lernen.
Also: Urlaub genießen und danach gleich Bildungsurlaub beantragen."
Hintergrund der Forderung des DIHK ist ein neuer EU-Bericht zur Entwicklung der Arbeitszeiten in Europa im Jahr 2006. Vorgelegt wurde er vom Europäischen Institut für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen (EUROFOUND). Demnach haben die Arbeitnehmer in Deutschland jährlich 40 Urlaubs- und Feiertage, was nach Schweden (42 Tage) der höchste Wert in der EU ist.
Südwestpresse, 04.08.07

Letzte Änderung: 21.11.2007