Arbeitnehmer vermissen Lob
Arbeitnehmer vermissen von ihren Vorgesetzten nach Ansicht von Experten vor allem Lob und Anerkennung. Auch die Kreativität der Mitarbeiter werde zu wenig gefördert.
"Eine große Chance zur Mitarbeitermotivation bleibt ungenutzt", glaubt die Geschäftsführerin der Initiative "Neue Qualität der Arbeit" (INQA), Christa Sedlatschek, in Dortmund. Die von Bund, Ländern,
Arbeitgeberverbänden, Gewerkschaften und Krankenkassen getragene Initiative setzt sich nach eigenen Angaben seit 2002 für eine menschengerechte und wettbewerbsfähige Arbeitswelt ein.
Sedlatschek verwies auf eine repräsentative Studie, nach der rund zwei Drittel der Arbeitnehmer ihren Beruf als sinnvoll empfinden. Allerdings sei nur jeder zweite mit der sozialen und fachlichen Unterstützung durch seine Chefs
zufrieden.
"Auffällig ist, dass es vielen Vorgesetzten anscheinend nicht gelingt, ausreichend Anerkennung zu vermitteln", so Sedlatschek.
Handlungsbedarf gebe es auch bei der Mitwirkung an der Arbeitsgestaltung.
"Nur 40 Prozent der Befragten gaben an, dass sie auf verschiedene Weise Einfluss auf ihre Arbeit nehmen können." Die Mehrheit habe dagegen wenig oder keinen Einfluss auf Arbeitsplanung, Pausenregelung, Arbeitszeitgestaltung, die
Gestaltung des Arbeitsplatzes, die Art der Aufgaben oder die Arbeitsmenge.
"Um die Kreativität ist es ähnlich schlecht bestellt", so Sedlatschek. Nur 30 Prozent der Befragten sehen an ihrem Arbeitplatz sowohl Möglichkeit für Kreativität als auch für Abwechslung in der Arbeit.
"Offenbar wird die Entwicklung der kreativen Kompetenzen von Beschäftigten nur punktuell betrieben."
Insgesamt müssten die Ressourcen besser gefördert werden, sagte die gelernte Medizinerin. "Dabei sind vor allem die Führungskräfte gefragt."
Südwestpresse, 13.08.07
Letzte Änderung: 21.11.2007