Keine Geldgeber gefunden

24.08.2007 Einen Sozialplan gib es nicht, weil es keinen Betriebsrat gibt

In Metzingen musste Firma Emil Wurster, bekannt mit der Marke "Tweans", Insolvenz anmelden. Trotz anfänglicher Hoffnungen ist jetzt alles vorbei. Ende dieses Monats werden Geschäftstätigkeit und Produktion eingestellt.
"Die letzten Aufträge werden ausgeliefert", so Hasso von Zworowsky vom Büro Sulz, das Firma Wurster in der Insolvenz begleitet.
Das Unternehmen, das im Internet bunt für seine Kollektionen wirbt, versucht, im Fabrikverkauf noch etwas abzusetzen. Ansonsten wird das Warenlager verwertet, ein Händler hat sich gefunden, der auf Kommissionsbasis größere Bestände der Damenmode an die Frau zu bringen versucht.
Viel bleibt nicht übrig vom Unternehmen. Das Gebäude ist wie üblich nicht im Besitz der Wurster KG und gehört einer Eigentümergemeinschaft, die es selbst verkaufen wird. Die Marke "Tweans" konnte verkauft werden, freilich nicht zu einem "himmelstürmenden Betrag", so Zworowsky. Für die Gläubiger - die Hausbank hatte den Finanzhahn zugedreht - bleibt eine "veritable (wahrhaft, echt) Quote von 40 bis 50 Prozent."
Für die Beschäftigten bleibt dagegen recht wenig. Von den 38 arbeiten noch etwa zehn Mitarbeiter die Restaufträge ab. Einige haben eine neue Stelle bei dem nicht näher benannten Unternehmen gefunden, das die Marke gekauft hat.
Einen Sozialplan gibt es nicht, weil es auch keinen Betriebsrat gibt. "Jetzt ist das Heulen und Zähneknirschen groß", stellt Dieter Keiper von der IG Metall bedauern fest. Die Gewerkschaft konnte nichts für sie tun.
Südwestpresse, 24.08.07

Letzte Änderung: 21.11.2007