Kinderarmut

28.08.2007 Nach einem alarmierenden Negativrekord der Kinderarmut in Deutschland verspricht die Regierung rasches Handeln

Die Angekündigte Ausweitung des Kinderzuschlages für Familien mit geringem Einkommen soll bereits ab Januar 2008 gelten und rund 500 000 Kinder vor Hartz-IV-Bezug bewahren. Das kündigte Familienministerin Ursula von der Leyen an.
Nach den gestern vorgestellten Zahlen des Kinderschutzbundes leben inzwischen 2,6 Millionen Jungen und Mädchen in Deutschland in Armut. Das seien 100 000 mehr als noch vor einem Jahr. Für den Unterhalt dieser Kinder stünden nicht mehr als 208 Euro im Monat zur Verfügung.
Nach den Worten des Präsidenten des Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, ist es ein Skandal, dass die Regierung schon für 2006 eine Ausweitung des Kinderzuschlags versprochen habe. Den Zuschlag von höchstens 140 Euro erhalten derzeit rund 124 000 Kinder und Jugendliche in Arbeitnehmerfamilien mit geringem Einkommen.
Hilgers forderte weitere Hilfen - auch für Kinder in Familien, die von Arbeitslosengeld II leben. Die mit der Hartz-IV-Reform abgeschafften Pauschalen für Kinderkleidung und Schulbedarf müssten wieder eingeführt werden. Außerdem sollten arme Kinder einen Rechtsanspruch auf kostenloses Essen in Schulen und Kindertagesstätten erhalten.
Südwestpresse, 28.08.07

Letzte Änderung: 21.11.2007