Niedrigere Beiträge

17.11.2007 Ältere Arbeitsuchende bekommen länger das Arbeitslosengeld I

Die Koalition senkt die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung. Zudem werden im kommenden Jahr ältere Arbeitslose länger das Arbeitslosengeld I bekommen.
Arbeitnehmer und Unternehmen werden künftig erheblich bei der Arbeitslosenversicherung entlastet. Der Bundestag beschloss am Freitag eine Senkung des Beitragssatzes von 4,2 auf 3,3 Prozent von 2008 an. Bürger und Firmen sparen damit nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit jährlich rund 7,1 Milliarden Euro.
Der Beitrag zu Arbeitslosenversicherung sinkt damit zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres. Ende 2006 hatte der Beitragssatz noch 6,5 Prozent betragen, ehe er zum 1. Januar 2007 auf 4,2 Prozent gesenkt wurde.
Milliardenüberschüsse der Bundesagentur für Arbeit hatten die Beitragssenkung ermöglicht. Der arbeitsmarktpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Klaus Brandner, sagte in der Debatte, die Verringerung der Beitragssatzes von ursprünglich 6,5 auf nun 3,3 Prozent bedeute für Bürger und Unternehmen pro Jahr eine Entlastung von rund 25 Milliarden Euro. Im Einzelfall spart ein Arbeitnehmer mit einem Einkommen von 2000 Euro im Vergleich zum 2007 im Monat 9 Euro.
Bei einem Monatseinkommen von 3000 Euro liegt die monatliche Ersparnis bei 13,50 Euro, bei 4500 Euro im Monat sind es 20,25 Euro.
Die ebenfalls im Januar 2008 in Kraft tretende Neuregelung beim Arbeitslosengeld I sieht vor, dass Erwerblose ab 50 Jahren mit mindesten 30 Versicherungsmonaten während der vergangenen fünf Jahre künftig 15 Monate lang Arbeitslosengeld I, 55-Jährige mit mindesten 36 Versicherungsmonaten 18 Monate die Unterstützung erhalten.
Für über 58-Jährige mit mindesten 48 Beitragsmonaten steigt die Bezugsdauer auf bis zu 24 Monate. Bisher war die Zahlung auf höchstens 18 Monate begrenzt.
Vertreter der Großen Koalition betonten, mit der Beitragssenkung würden Beschäftigte an den finanziellen Auswirkungen der sinkenden Arbeitslosigkeit beteiligt. Der SPD-Abgeordnete Brandner sprach von einer "Reformdividende" für alle, die am Aufschwung beteiligt gewesen seien.
Südwestpresse, 17.11.07

Letzte Änderung: 21.11.2007